Devisen: Euro zum US-Dollar leicht unter Parität – EUR/CHF bei 0,9679

Devisen: Euro zum US-Dollar leicht unter Parität – EUR/CHF bei 0,9679
(Foto: Pixabay)

Frankfurt – Der Euro hat sich wieder der Parität zum Dollar angenähert. Am Nachmittag kostet die Gemeinschaftswährung 0,9988 US-Dollar. Am Morgen war sie noch bis auf 0,9914 Dollar gefallen.

Gegenüber dem Euro gab der Franken deutlich nach. Nach 0,9623 Franken am Vormittag notiert er am frühen Abend schon bei 0,9679 Franken. Damit nähert sich der Euro wieder langsam der Marke von 0,97 an. Das USD/CHF-Paar wird mit 0,9690 Franken hingegen wieder knapp unter 0,97 gehandelt, nachdem diese Marke im frühen Handel kurzzeitig überschritten wurde.

Die Erholung wurde vor allem mit den zu Wochenbeginn merklich gefallen europäischen Gaspreisen begründet. Bis zum Nachmittag sank der Preis des Terminkontrakts TTF auf 282 Euro. Trotz erheblich gedrosselter Liefermengen aus Russland nähert sich der Füllstand der deutschen Gasspeicher der 85-Prozent-Marke, die eigentlich erst Anfang Oktober erreicht werden soll.

Am Freitag war der Kontrakt noch zeitweise mit rund 340 Euro gehandelt worden. Die Eurozone und insbesondere Deutschland sind stark von Erdgas abhängig. Hohe Gaspreise stellen eine grosse Belastung für die wirtschaftliche Entwicklung dar.

Zuletzt stand der Euro vor allem wegen des aufwertenden Dollar unter Druck. Die US-Währung erhält Rückenwind von der Geldpolitik. US-Notenbankchef Jerome Powell hatte Ende vergangener Woche dem Kampf der Federal Reserve gegen die hohe Inflation höchste Priorität eingeräumt. Dies deutet auf weitere deutliche Zinsanhebungen hin und spricht gegen Erwartungen an den Finanzmärkten, dass die Fed angesichts konjunktureller Probleme bereits im kommenden Jahr über Zinssenkungen nachdenken könnte.

Auch Vertreter der Europäischen Zentralbank gaben Signale für deutliche Zinserhöhungen. So forderte EZB-Direktorin Isabel Schnabel, dass der Kampf gegen die Inflation fortgesetzt werden müsste, auch wenn die Eurozone in eine Rezession abgleiten würde. Laut Antje Praefcke, Devisenexpertin der Commerzbank, sind jedoch Taten notwendig, um den Markt zu überzeugen. «Dabei würde ich sogar infrage stellen, ob eine 75-Basispunkte Zinserhöhung im September reicht, um den Markt zu überzeugen, angesichts der Tatsache, dass die EZB bereits als deutlich ‹hinter der Kurve› angesehen werden dürfte», so die Expertin.

Eine Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London zum Preis von 1739 Dollar gehandelt. Das waren rund zwei Dollar mehr als am Freitag. (awp/mc/pg)

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