Devisen: Eurokurs fällt deutlich – Starke US-Konjunkturdaten belasten

Devisen: Eurokurs fällt deutlich – Starke US-Konjunkturdaten belasten
(Foto: Pixabay)

Frankfurt – Der Euro ist am Donnerstag nach besser als erwartet ausgefallenen Konjunkturdaten aus den USA kräftig unter Druck geraten. Am Nachmittag fiel der Kurs der Gemeinschaftswährung wieder unter die Parität bis auf 0,9936 US-Dollar. Unter Parität versteht man das Tauschverhältnis zweier Währungen von eins zu eins. Am Morgen wurde der Euro noch etwa einen halben Cent höher gehandelt.

Auch zum Schweizer Franken büsste der Euro wieder Terrain ein. Am frühen Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 0,9783 Franken und gab damit die Marke von 98 Rappen wieder preis. Der US-Dollar verteuerte sich derweil auf 0,9848 Franken.

Am Nachmittag haben besser als erwartet ausgefallene Stimmungsdaten aus der US-Wirtschaft dem Dollar Auftrieb verliehen und den Euro im Gegenzug belastet. Im August hatte sich Daten aus der Industrie stabil gehalten, während der Markt einen Dämpfer erwartet hatte. Die Zahlen signalisieren weiterhin ein Wachstum in der Industrie und geben der US-Notenbank Fed mehr Spielraum für Zinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Inflation. «Die konjunkturelle Lage steht der Fed nicht im Weg», kommentierte Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba).

Die Aussicht auf weiter steigende Zinsen in der Eurozone konnten dem Euro hingegen keinen Auftrieb verleihen. Zuletzt hatten sich EZB-Vertreter für starke Zinserhöhungen ausgesprochen, um die Inflation einzudämmen. Die EZB wird in der kommenden Woche den nächsten Zinsschritt beschliessen. Nachdem die Inflation in der Eurozone im August einen Rekordwert von 9,1 Prozent erreicht habe, sei die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung um «satte 0,75 Prozentpunkte» gestiegen, sagte Devisenexpertin Antje Praefcke von der Commerzbank.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86473 (0,86035) britische Pfund und 139,34 (138,72) japanische Yen fest. Eine Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London zum Preis von 1693 Dollar gehandelt. Das waren rund 18 Dollar weniger als am Vortag. (awp/mc/ps)

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