Devisen: Dollar gibt zu Euro und Franken nach US-Kongresswahl nach

Devisen: Dollar gibt zu Euro und Franken nach US-Kongresswahl nach
(Bild: © eyetronic / Fotolia)

Frankfurt – Der Euro hat am Mittwoch von den Ergebnissen der US-Kongresswahl profitiert. Der US-Dollar geriet im Gegenzug auf breiter Basis unter Druck. Im Mittagshandel kostet die Gemeinschaftswährung 1,1477 Dollar. In der Nacht hatte der Euro noch kurzzeitig unter 1,14 Dollar notiert.

Zum Franken kommt der US-Dollar bis auf aktuell 0,9971 Franken zurück. Im bisherigen Tagestief war er bis auf 0,9952 Franken gefallen. Dagegen bewegt sich der Euro in einer engen Spanne zum Franken und notiert bei 1,1442 in etwa in der Mitte.

Die Wahlergebnisse aus den USA bringen den Dollar gegenüber allen wichtigen Währungen unter Druck. Für US-Präsident Donald Trump wird das Regieren nach den Kongresswahlen in dem gespaltenen Land schwieriger: Seine Republikaner verloren bei den Zwischenwahlen das Repräsentantenhaus an die Demokraten. Den Senat im Parlament in Washington verteidigten die Republikaner allerdings.

Die Fiskalpolitik der USA dürfte nach den Wahlen weniger konjunkturstützend sein, begründet Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte bei der Commerzbank, die Dollar-Verluste. Eine republikanische Mehrheit in beiden Häusern hätte wohl die Steuern gesenkt und die Ausgaben nicht proportional zurückgefahren. «Die USA wären als Investitionsstandort attraktiver geworden, die Nachfrage nach der US-Währung wäre gestiegen.» Dies könnten die Demokraten im Repräsentantenhaus jetzt verhindern. Ob es aber tatsächlich dazu kommt, müsse man abwarten.

Deutsche Konjunkturdaten stützen
Die deutschen Konjunkturdaten geben dem Euro ebenfalls etwas Auftrieb. Die deutsche Industrie weitete ihre Gesamtproduktion im September aus, wohingegen Analysten mit einer Stagnation gerechnet hatten. Zudem wurde das Ergebnis für August nach oben korrigiert. Im gesamten dritten Quartal ging die Herstellung jedoch deutlich zurück. Das nährt Befürchtungen, dass die deutsche Wirtschaft von Juli bis September geschrumpft sein könnte.

Darüber hinaus wirkt sich die politische Entwicklung in Italien leicht stützend auf die Gemeinschaftswährung. Die Regierung aus Fünf-Sterne-Bewegung und Lega hat eine Vertrauensabstimmung im Senat gewonnen. Mit der Abstimmung sollten Abweichler in der Fünf-Sterne-Bewegung auf Linie gebracht werden. (awp/mc/ps)

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