Devisen: Euro steigt zum US-Dollar merklich

Devisen: Euro steigt zum US-Dollar merklich
(Photo by Ibrahim Boran on Unsplash)

Frankfurt – Der Euro hat am Dienstag merklich zugelegt. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0949 US-Dollar gehandelt. Im frühen Handel hatte der Euro nur knapp über 1,09 Dollar notiert.

Auch gegenüber dem Franken hat der Euro Boden gutgemacht. Das Währungspaar EUR/CHF notierte zuletzt bei 0,9808 und damit wieder merklich über der Marke von 0,98, die es vergangenen Freitag unterschritten hatte. Zum Dollar bewegte sich der Franken hingegen kaum, das USD/CHF-Paar notierte mit 0,8957 praktisch auf demselben Level wie schon am Vorabend.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde signalisierte im Kampf gegen die hohe Inflation erneut eine weitere Zinserhöhung. «Unsere Aufgabe ist noch nicht erfüllt. Sofern sich die Aussichten nicht wesentlich ändern, werden wir die Leitzinsen im Juli erneut anheben», sagte sie bei einer Konferenz der Notenbank im portugiesischen Sintra. Es sei «unwahrscheinlich, dass eine Zentralbank in naher Zukunft mit absoluter Überzeugung erklären kann, dass die Leitzinsen ihren Höchststand erreicht haben». Die Tagung der Notenbanker dauert bis Mittwochnachmittag.

Nach überraschend starken Konjunkturdaten aus den USA gab der Euro einen kleinen Teil seiner Kursgewinne am Nachmittag wieder ab. So sind Daten zum Verbrauchervertrauen und vom Immobilienmarkt besser als erwartet ausgefallen. Eine stärkere Konjunkturentwicklung treibt die Inflationsentwicklung. Dies spricht für weitere Leitzinserhöhungen in den USA.

Weiter unter Druck stand die türkische Lira. In der Nacht zu Dienstag wurden erneut Rekordtiefstände zu Euro und Dollar erreicht. Seit Ende Mai steht die türkische Währung unter starkem Verkaufsdruck. Die deutliche Leitzinsanhebung der türkischen Notenbank vom vergangenen Donnerstag konnte den Kurs nicht stabilisieren. Nach Einschätzung vieler Ökonomen ist die Anhebung angesichts der hohen Inflation zu niedrig ausgefallen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85990 (0,85878) britische Pfund und 157,14 (156,41) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1916 Dollar gehandelt. Das waren sieben Dollar weniger als am Vortag. (awp/mc/ps)

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