Devisen: Euro legt etwas zu – Bundesbankpräsident für mehrere Zinserhöhungen

Devisen: Euro legt etwas zu – Bundesbankpräsident für mehrere Zinserhöhungen
(Photo by Ibrahim Boran on Unsplash)

Frankfurt – Der Euro hat am Freitag erneut etwas zugelegt. Im Laufe des Nachmittags stieg der Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung bis auf 1,0755 US-Dollar. Am Mittag war er noch kurzzeitig unter 1,07 Dollar gefallen. Derzeit steht das Währungspaar bei 1,0728.

Zum Franken notiert der Euro aktuell leicht tiefer bei 1,0260 nach 1,0268 Franken im Mittagsgeschäft. Am Morgen kostete der Euro zeitweise noch mehr als 1,03 Franken. Der Greenback ging am Nachmittag zur Schweizer Währung etwas zurück und kostet aktuell 0,9564 nach 0,9589 Franken am Mittag.

Erneut wurde der Euro durch die erwartete Zinswende in der Eurozone gestützt. Angesichts der hohen Inflation stellte Bundesbankpräsident Joachim Nagel gleich mehrere Leitzinserhöhungen durch die EZB in diesem Jahr in Aussicht. «In unserer Juni-Sitzung müssen wir ein deutliches Signal geben, wohin die Reise geht», sagte Nagel im Gespräch mit dem «Spiegel». «Aus meiner heutigen Sicht müssen wir dann im Juli einen ersten Zinsschritt machen und weitere in der zweiten Jahreshälfte folgen lassen.» Für die deutsche Wirtschaft ist Nagel trotz der zahlreichen Krisenherde verhalten optimistisch.

Der Euro hat so im Wochenverlauf merklich zugelegt. Am Montag hatte er noch rund zwei Cent niedriger notiert. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte zu Beginn der Woche Signale für eine Zinswende im Juli geliefert. Darüber hinaus hatten einige EZB-Vertreter im Verlauf der Woche auch einen grösseren Zinsschritt um 0,50 Prozentpunkte nicht ausgeschlossen. An den Märkten wird jedoch weiter eine Anhebung um 0,25 Punkte erwartet.

Der US-Dollar war zuletzt aber auch durch schwache Konjunkturdaten belastet worden. So ist das von der Universität von Michigan erhobene Verbrauchervertrauen im Mai auf den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2011 gefallen. Der Rückgang war noch stärker als erwartet. Die Stimmung der Verbraucher leidet vor allem unter der hohen Inflation.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84875 (0,85073) britische Pfund und 136,05 (135,95) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1855 Dollar gehandelt. Das waren rund vier Dollar mehr als am Vortag. (awp/cm/pg)

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