Devisen: Dollar notiert zu Euro und Franken nach US-Inflationszahlen schwächer

Devisen: Dollar notiert zu Euro und Franken nach US-Inflationszahlen schwächer
(Foto: Pixabay)

Zürich – Der Kurs des Euro ist am Donnerstag über 1,10 US-Dollar gestiegen. Am späten Nachmittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,1014 Dollar. Das sind etwas mehr als im frühen Handel.

Auch gegenüber dem Franken hat sich der Dollar im Verlauf ein wenig abgeschwächt und kostet aktuell 0,8742 Franken nach 0,8769 noch am Morgen. Das EUR/CHF-Paar wird derweil zu 0,9626 nach 0,9630 am frühen Morgen kaum verändert gehandelt.

Die insgesamt freundliche Stimmung an den Finanzmärkten stützte auch den Euro. Der als sicher geltende Dollar war weniger gefragt. Die mit Spannung erwarteten Daten zur US-Inflationsentwicklung gaben dem Euro nur kurzzeitig zusätzlichen Auftrieb. Die Inflationsrate war im Juli nach einem deutlichen Rückgang im Vormonat zwar leicht gestiegen. Der Anstieg blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück.

Ökonomen erwarten trotz des leichten Anstiegs in den kommenden Monaten einen weiteren Rückgang der Inflationsrate. «Die Entwicklung auf den Vorstufen lässt darauf hoffen, dass sich in den kommenden Monaten der abwärts gerichtete Trend fortsetzen wird», kommentierte Ulrich Wortberg, Volkswirt bei der Landesbank Hessen-Thüringen.

Inflationsdaten im Fokus
Inflationsdaten stehen derzeit besonders im Fokus, weil sie für die Geldpolitik der US-Notenbank von grosser Bedeutung sind. Die Fed hatte im Juli nach einer Pause die Zinsen erneut angehoben. Das weitere Vorgehen liess sie jedoch offen. Die Daten sollten laut Wortberg die Notenbank nicht unter Druck setzen, die Zinsen weiter zu erhöhen. Zumal auch die zeitgleich veröffentlichten Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stärker gestiegen sind als erwartet. Laut Dirk Chlench, Volkswirt der die Landesbank Baden-Württemberg ist der Zinserhöhungskurs der Fed am «Ende der Fahnenstange» angekommen. Für das erste Halbjahr 2024 erwarte man bereits Zinssenkungen

Die Massnahmen der russischen Notenbank vom Mittwoch zur Stabilisierung der russischen Währung haben am Devisenmarkt keine nachhaltige Wirkung gezeigt. So legten Euro und Dollar zum Rubel im Vergleich zum Vorabend zu. Gegen Mittag mussten für einen Euro 107,5 Rubel gezahlt werden. Am Morgen waren es zeitweise 105,9 Rubel gewesen. Die russische Notenbank will bis Ende des Jahres keine Fremdwährungen mehr ankaufen. Grund für die Entscheidung war der starke Kursverfall der heimischen Währung. Der Euro notiert derzeit zum Rubel so hoch wie seit Ende März 2022 nicht mehr.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86313 (0,86180) britische Pfund und 158,43 (157,35) japanische Yen fest. (awp/mc/ps)

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1916 Dollar gehandelt. Das waren zwei Dollar mehr als am Vortag. (awp/mc/ps)

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