Devisen: Dollar zieht nach Zolleinigung der USA mit China kräftig an

Zürich – Die Annäherung im Zollstreit zwischen den USA und China sowie die vereinbarte massive Senkung der bisherigen Strafzölle hat am Montag dem US-Dollar kräftig Auftrieb verliehen. Dabei ist die US-Währung sowohl zum Euro als auch zum Franken auf den höchsten Stand seit Anfang April gestiegen.
Der Euro hat sich im Laufe des Tages zum Dollar auf 1,1115 Dollar abgeschwächt. Das ist klar weniger als am Morgen mit 1,1222. Zum Franken hat der Greenback derweil auf 0,8435 von 0,8343 Franken am Morgen zugelegt. Das Währungspaar EUR/CHF hat dagegen auf 0,9375 von 0,9362 am Morgen lediglich moderat angezogen.
Am Devisenmarkt zeigt sich also eine Dollarstärke, nachdem sich China und die USA im laufenden Handelsstreit auf eine Senkung ihrer gegenseitigen Zölle geeinigt haben. Die US-Währung konnte im Handel mit allen anderen wichtigen Währungen zulegen.
Wie aus einer gemeinsamen Erklärung der USA und China hervorgeht, gilt die Regelung vorübergehend für 90 Tage. Wie es weiter heisst, wollen beide Seiten die Handelsspannungen abmildern und den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt Zeit geben, ihre Differenzen beizulegen.
Die Experten der ING Bank sprechen von einer Deeskalation, die weitreichender sei als gedacht und die Perspektiven deutlich aufhelle, auch wenn der weitere Verhandlungsprozess wahrscheinlich eine Herausforderung bleibe.
Dadurch dürfte die weltweite Unsicherheit abnehmen und sich das Konjunkturbild weiter aufhellen. «Damit ist an den Finanzmärkten die Basis für ein Risk-on-Umfeld gelegt», sagt Daniel Hartmann von Bantleon.
Dass die beiden weltgrössten Volkswirtschaften aufeinander zugegangen seien und ihre Zölle wieder senken wollten, sei sehr erfreulich, heisst es am Markt. Doch sei das «Zollproblem» damit noch nicht gelöst und könne jederzeit wieder eskalieren, wird befürchtet. (awp/mc/pg)