EU-Schluss: ESTX50 gibt 2,0% auf 2854 Punkte ab

EU-Schluss: ESTX50 gibt 2,0% auf 2854 Punkte ab

Paris – Das hohe Risiko eines Austritts Grossbritanniens aus der Europäischen Union (EU) hat Anleger auch am Montag von Aktienkäufen abgehalten. Europaweit wandten sich die Investoren stattdessen vermeintlich sichereren Häfen zu wie etwa Gold, dessen Preis auf den höchsten Stand seit Anfang Mai stieg. Zahlreiche Volkswirte, Zentralbanker und Firmenchefs hatten am Wochenende eindringlich vor gravierenden Konsequenzen gewarnt, falls sich die Briten aus der EU verabschiedeten. Umfragen zufolge halten sich Befürworter und Gegner eines Brexits in etwa die Waage. Das Referendum findet am 23. Juni statt.

Der EuroStoxx 50 büsste 1,98 Prozent auf 2853,52 Punkte ein und fiel damit auf das Niveau von Ende Februar zurück. Bereits am Freitag war der Leitindex der Eurozone um 2,61 Prozent abgesackt.

Der CAC-40-Index in Paris büsste am Montag 1,85 Prozent auf 4227,02 Punkte ein. Der Londoner FTSE-100-Index hingegen gab nur um 1,16 Prozent auf 6044,97 Zähler nach, da sich die schwer gewichteten Rohstoffwerte noch recht wacker schlugen.

Branchenweit gab es nur Verlierer. Wegen der Brexit-Sorgen waren Bankaktien erneut Schlusslicht mit minus 2,93 Prozent.

Safran waren mit minus 3,39 Prozent einer der schwächsten Werte im EuroStoxx 50. Die Analysten der Bank of America/Merrill Lynch hatten ihre Kaufempfehlung für die Papiere des französischen Flugmotorenherstellers gestrichen. Angesichts der Kapazitätssenkungen durch die Fluggesellschaften sei das Chance-Risiko-Verhältnis der Aktien nicht mehr überzeugend

Die Aktien von Philips Electronics verloren ebenso wie die kürzlich an die Euronext-Börse gebrachte Lichtsparte Philips Lighting lediglich rund 1 Prozent. Der niederländische Elektrokonzern hatte bei dem IPO mehr Geld eingestrichen als zunächst erwartet. Im Zuge einer Mehrzuteilungsoption war das Unternehmen gut 5,6 Millionen weitere Aktien von Philips Lighting zum Stückpreis von 20 Euro losgeworden. Der Erlös aus dem Börsengang stieg damit von rund 750 Millionen auf 862,5 Millionen Euro. Gut ein Viertel der Tochter waren in den Handel gebracht worden.

In London profitierten die Aktien von Inmarsat mit plus 1 Prozent von der Ankündigung einer strategischen Partnerschaft. Der britische Satelliten-Kommunikationsanbieter will mit dem Wettbewerber Speedcast im weltweiten maritimen Markt zusammenarbeiten.

In der Schweiz büssten die Aktien des weltgrössten Zementherstellers LafargeHolcim als schwächster Wert im Swiss-Market-Index (SMI) knapp 4 Prozent ein. Das Unternehmen will mehr Geschäftsteile verkaufen als ursprünglich geplant. Während einer Überprüfung des Portfolios seien Veräusserungsmöglichkeiten in neun weiteren Ländern identifiziert worden, sagte Unternehmenschef Eric Olsen der «Financial Times». Der im vergangenen Jahr fusionierte Zementhersteller hatte bereits angekündigt, im laufenden Jahr Unternehmensteile im Wert von 3,5 Milliarden Schweizer Franken (3,2 Milliarden Euro) zu veräussern. Unter anderem muss sich LafargeHolcim aus kartellrechtlichen Gründen von Werken in Indien trennen.

Ebenfalls unter Druck gerieten im SMI die Papiere von Swiss Re mit minus 2,80 Prozent. Die Credit Suisse hatte die Bewertung des Rückversicherers mit «Underperform» gestartet. Auch wenn Kapitalausschüttungen weiterhin einen grossen Reiz für Investoren darstellen dürften, sei das Risiko/Ertragsverhältnis des deutschen Wettbewerbers Munich Re ihres Erachtens besser, schrieb Analystin Paris Hadjiantonis. (awp/mc/pg)

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