EU-Schluss: Fester – Angst vor neuer Eurokrise ebbt ab

EU-Schluss: Fester – Angst vor neuer Eurokrise ebbt ab

Paris – Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte haben am Montag mit festerer Tendenz geschlossen. Der EuroStoxx 50 drehte nach einem schwachen Handelsstart am Nachmittag ins Plus und endete 1,55 Prozent höher bei 2.283,09 Punkten. Der Leitindex erholte sich damit auch teilweise von den Verlusten der vergangenen zwei Sitzungen.

Der CAC 40 in Paris schloss mit einem Gewinn von 1,65 Prozent auf 3.214,22 Punkten. Der Londoner Aktienmarkt blieb am Montag wegen eines Feiertags geschlossen.

Stützend wirkte die Erholung der anfänglich sehr schwachen Bankenwerte, die zuletzt zu den Favoriten der Anleger im EuroStoxx gehörten. Von Marktexperten hiess es, die Angst vor einer erneuten Eurokrise mit negativen Ausstrahlungen auf die europäischen Staatsanleihen in den Banken-Depots sei etwas abgeebbt. Der erste Schock über den politischen Machtwechsel in Frankreich sei vorerst weg. Nun sammelten Anleger interessante und teilweise sehr niedrig bewertete Aktien ein, sagte ein Händler. Viele institutionelle Investoren hätten einen Grossteil der guten Kursentwicklung im bisherigen Jahresverlauf verpasst und freuten sich über die Zukaufchancen.

Am Vormittag hatten Sorgen über den weiteren Kurs Europas in der Schuldenkrise nach den griechischen Parlamentswahlen die Aktien belastet. Die beiden grossen Parteien, die den von der EU geforderten Sparkurs mittragen, haben aller Wahrscheinlichkeit nach ihre Regierungsmehrheit verloren. Der griechische Aktienmarkt sackte deshalb deutlich ab. Der Leitindex Athex Composite Share Price Index büsste 6,7 Prozent an Wert ein. Der FTSE/ASE 20, der die 20 grössten börsennotierten Unternehmen des Landes enthält, brach um knapp acht Prozent ein. Am schlimmsten traf es die griechischen Finanzwerte, die prozentual zweistellige Kursverluste erlitten. So verloren Alpha Bank und EFG Eurobank jeweils mehr als 19 Prozent.

Im EuroStoxx verzeichneten dagegen die meisten Branchen eine positive Entwicklung. An der Spitze standen die Sektorindizes Banken (+1,69 Prozent) und Versorger (+1,07 Prozent) sowie die Bauwerte (+1,80 Prozent). Im Minus endeten lediglich die Stoxx 600 Subindizes Pharma und Chemie. Die ersten sieben Plätze im EuroStoxx 50 belegten Finanztitel, darunter die grössten italienischen, spanischen und französischen Banken.

Abseits des Finanzsektors büssten die Titel von Roche gut dreieinhalb Prozent an Wert ein, nachdem der schweizerische Pharmakonzern eine abschliessende Studie (Phase III) für seinen Herz-Kreislauf-Hoffnungsträger wegen mangelnder Wirksamkeit gestoppt hatte. Besonders schwach waren Bergbautitel und Aktien von Ölkonzernen. So gaben Rio Tinto um 4,4 Prozent nach. Anglo American verloren 4,3 Prozent und BHP Billiton fielen um 3,9 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

 

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