EU-Schluss: Sehr schwach

EU-Schluss: Sehr schwach

Paris –  Enttäuschende Unternehmenszahlen sowie anhaltende Sorgen um die Konjunktur in der Eurozone haben die europäischen Börsen am Dienstag tief ins Minus befördert. Am Nachmittag beschleunigte sich die Talfahrt, nachdem die New Yorker Wall Street aufgrund schwacher Quartalsberichte von US-Unternehmen ebenfalls deutliche Eröffnungsverluste verbuchte. Der EuroStoxx 50 verlor schliesslich 2,10 Prozent auf 2.477,92 Punkte und knüpfte damit an die Verluste der beiden vorangegangenen Handelstage an. In Paris gab der Cac 40 um 2,20 Prozent auf 3.406,50 Punkte nach. Der Londoner FTSE 100 fiel um 1,44 Prozent auf 5.797,91 Punkte.

Händlern zufolge wirkte sich die überraschend schlechte Stimmung unter den Unternehmern in Frankreich negativ aus. Der französische Geschäftsklimaindikator war im Oktober entgegen optimistischerer Erwartungen auf ein Dreijahrestief gefallen. Dass die Ratingagentur Moody`s die Kreditwürdigkeit von fünf spanischen Regionen gesenkt hatte, belastete einem Marktbeobachter zufolge zusätzlich. Die anhaltende Talfahrt der spanischen Wirtschaft hielt Anleger nicht davon ab, Staatsanleihen des krisengeschüttelten Euro-Mitgliedslandes zu kaufen. Eine Versteigerung von Kurzläufern mit drei- und sechsmonatiger Laufzeit spülte 3,53 Milliarden Euro in die Staatskasse. Das Maximalziel konnte damit sogar geringfügig übertroffen werden.   Aus Branchensicht gehörten Technologiewerte und Versorgerpapiere mit Verlusten von 0,93 respektive 1,12 Prozent im Stoxx Europe 600 noch zu den besten Sektoren. Schlusslichter waren die Branchen Chemie, Öl und Gas sowie Rohstoffe mit Abgaben zwischen zwei und drei Prozent.

Unter den Einzelwerten gerieten Aktien von Norsk Hydro massiv unter Druck und sackten um mehr als fünf Prozent ab. Der Aluminiumhersteller hatte wegen rückläufiger Preise einen Quartalsverlust erlitten. Für KPN-Papiere ging es um mehr als vier Prozent bergab, nachdem der niederländische Telekomkonzern einen Umsatz- und Gewinnrückgang bekanntgegeben hatte. Der Industriekonzern Alfa Laval hatte zwar mit seinem Nettogewinn die Schätzungen übertroffen, aber operativ und umsatzseitig enttäuscht – die Titel büssten 5,7 Prozent an Wert ein. Dass Nokia mit einer Wandelanleihe seine schrumpfenden Barreserven aufstocken will, drückte die Papiere des angeschlagenen Mobiltelefonherstellers um gut fünf Prozent ins Minus und damit auf den letzten Platz im EuroStoxx 50.

Gute Nachrichten und steigende Kurse gab es beim Reifenhersteller Michelin , der trotz eines schwachen europäischen Marktes den Umsatz im dritten Quartal gesteigert hatte. Die Aktien kletterten um 3,4 Prozent, was den Spitzenplatz in Paris bedeutete. Der britische Chip-Entwickler ARM Holdings hatte Umsatz und Gewinn kräftig gesteigert und äusserte sich zudem optimistisch zum Schlussquartal, was die Papiere um 7,65 Prozent steigen liess. Auch der schweizerische Agrochemiekonzern Syngenta hatte seine Erlöse gesteigert und gab einen positiven Ausblick. Die Titel legten um 0,64 Prozent zu./(awp/mc/ps/cs)

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