EU-Schluss: Indizes weiter unter Druck

EU-Schluss: Indizes weiter unter Druck

Paris – Das endgültige Scheitern der Regierungsbildung in Griechenland hat am Dienstag für weitere Kursverluste am europäischen Aktienmarkt gesorgt. Der EuroStoxx 50 setzte seine Abwärtstendenz der vergangenen Wochen fort und büsste zur Schlossglocke 1,06 Prozent auf 2.178,67 Punkte ein. Zunächst noch freundlich in den Handel gestartet, drehte der Index nach der Hiobsbotschaft aus Athen ins Minus und schloss erstmals seit Ende November unterhalb der Marke von 2.200 Punkten. In Paris fiel der Cac 40 um 0,61 Prozent auf 3.039,27 Punkte und der Londoner FTSE 100 verlor 0,51 Prozent auf 5.437,62 Punkte.

Für Verstimmung sorgte am Nachmittag, dass die Bemühungen in Athen um die Bildung einer neuen Regierung erfolglos geblieben sind. Ein Sprecher von Staatspräsident Karolos Papoulias kündigte auf absehbare Zeit Neuwahlen an und versetzte so neben dem Aktienmarkt auch die Anleihemärkte und den Euro in Aufruhr. «Dies öffnet den Gegnern des Rettungspakets Tür und Tor zum Sammeln weiterer Stimmen, um in der zweiten Runde eine Koalition formen zu können», sagte Händlerin Dafni Serdari vom Brokerhaus Intertrader. Mit den Meldungen aus Athen drehten nicht nur die Aktienmärkte ins Minus ab, auch der Euro sowie die Anleihemärkte reagierten äusserst nervös auf das Scheitern. Anfangs hatten noch überraschend gute Konjunkturdaten aus der Eurozone für etwas bessere Laune bei den Anlegern gesorgt.

Deutlich nachgebende Kurse im Bankensektor sowie bei Rohstoffaktien und im Bausektor waren wie schon am Vortag die Folge. Diese drei Sektorindizes erlitten mit Verlusten zwischen 1,87 und 2,10 Prozent die grössten Verluste in der Branchenwertung. Besser erging es dagegen wie schon am Montag den als defensiv angesehen Pharmawerten und den Unternehmen aus der Nahrungsmittelindustrie , die mit knappen Gewinnen die einzigen Sektorindizes im Plus waren.

Grösster Verlierer im EuroStoxx waren die Aktien der Unicredit . Sie büssten 5,53 Prozent auf 2,526 Euro ein, dicht gefolgt von Intesa SanPaolo mit einem Minus von 5,47 Prozent. Die beiden italienischen Finanztitel litten zusätzlich unter der Abstufung ihrer Bonität durch die Ratingagentur Moody’s. Weitere Finanztitel aus Spanien und Frankreich gehörten im Leitindex zu den deutlichsten Verlierern. In Zürich sackten die Aktien von Julius Bär aufgrund eines enttäuschenden Zwischenberichts zu den ersten vier Monaten des Jahres um mehr als sechs Prozent ab.

Vorne dabei waren im EuroStoxx dagegen die Papiere von Vivendi mit einem Aufschlag von rund zwei Prozent auf 12,68 Euro. Beim französischen Medien- und Telekomkonzern sorgte ein unerwartet hoher Quartalsgewinn für die freundliche Kursentwicklung. In Stockholm zeigten sich derweil die Aktien von Hennes & Mauritz (H&M) freundlich. Sie gewannen gut ein halbes Prozent, nachdem die Textilkette mit seiner Umsatzentwicklung im April die Erwartungen erfüllt hatte. (awp/mc/pg)

Euronext

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