EU-Schluss: EuroStoxx auf höchstem Stand seit Juli 2011

EU-Schluss: EuroStoxx auf höchstem Stand seit Juli 2011

Paris – Die anhaltende Rekordjagd an der Wall Street hat am Mittwoch auch Europas Börsen beflügelt. Der zwischenzeitlich schwächelnde EuroStoxx 50 schloss 0,50 Prozent fester bei 2.809,58 Punkten. Damit knüpfte der Leitindex der Eurozone an die freundliche Vortagsentwicklung an und ging auf dem höchsten Stand seit Juli 2011 aus dem Handel. Der Cac 40 in Paris schaffte ein Plus von 0,41 Prozent auf 3.982,23 Punkte, während der Londoner FTSE 100 um 0,11 Prozent auf 6.693,55 Punkte vorrückte.

Ausser den starken US-Aktienmärkten sahen Experten einen optimistischeren Wachstumsausblick der britischen Notenbank für die heimische Wirtschaft als Kursstütze. Insgesamt sorge die weltweit lockere Geldpolitik für eine freundliche Börsenstimmung. Zudem sähen die Bewertungen immer noch vernünftig aus und auch an den Unternehmenszahlen gebe es nichts auszusetzen. Dass sich die Rezession in der Eurozone im ersten Quartal nicht so stark abgeschwächt hatte wie erwartet, liess den Markt letztlich kalt.

Spitzenreiter im Branchenüberblick waren die Aktien der Finanzdienstleister und Banken: Im Stoxx Europe 600 legten deren Subindizes um 1,74 beziehungsweise 1,72 Prozent zu. Dagegen büssten die Rohstofftitel , die zu den wenigen Verlierern gehörten, am Ende der Übersicht 0,44 Prozent ein und setzten damit ihre schwache Vortagsentwicklung fort. Die Rohstoffpreise litten Börsianern zufolge unter einer skeptischen Studie der Bank of America. Die Experten hatten ihre Wachstumsprognose für die chinesische Wirtschaft gesenkt. Zuvor hatten bereits die Analysten von JPMorgan ihre Schätzungen heruntergeschraubt.

Im EuroStoxx zählten die Papiere von EADS mit plus 1,59 Prozent erneut zu den besten Werten. Sie waren bereits am Dienstag nach überzeugenden Quartalszahlen um rund drei Prozent angesprungen. Dank der Tochter Airbus hatte der Luft- und Raumfahrtkonzern im ersten Quartal seinen Gewinn kräftig gesteigert.

Zu den Favoriten im Leitindex gehörten auch die Aktien von Unilever , die nach einer positiven Studie des japanischen Analysehauses Nomura um 2,00 Prozent anzogen. Die Aktien seien nun sein bevorzugter Sektorwert, schrieb Analyst David Hayes. Er ist inzwischen zuversichtlicher, dass die Umsätze in der Haushalts- und Körperpflegesparte ihren Aufwärtstrend beibehalten. Dagegen hatte der französischen Medien- und Telekomkonzern Vivendi im ersten Quartal unter seinem schwachen heimischen Telekomgeschäft gelitten, was die Aktien mit 1,66 Prozent ins Minus drückte.

Die Aktionäre von Easyjet konnten sich derweil über Kursgewinne von 8,32 Prozent freuen. Die Billigfluggesellschaft hatte ihren Quartalsverlust vor Steuern eingedämmt und rechnet für die zweite Jahreshälfte mit steigenden Einnahmen im Passagiergeschäft. Für die Papiere von Konkurrent Ryanair ging es um 3,68 Prozent hoch.

In Madrid schafften die Titel von ACS ein Plus von 0,18 Prozent. Der spanische Baukonzern und Hochtief-Mehrheitsaktionär hatte im ersten Quartal 18,8 Prozent weniger verdient als ein Jahr zuvor, was das Unternehmen darauf zurückführte, dass 2012 mehrere Sondereinnahmen verbucht worden seien. Bei einer Ausklammerung der Sonderfaktoren hätte ACS eine Steigerung seiner Nettogewinne um 39,8 Prozent erzielt. (awp/mc/pg)

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