EU-Schluss: Deutsch-französischer Schulterschluss gibt Auftrieb

EU-Schluss: Deutsch-französischer Schulterschluss gibt Auftrieb

Paris – Aussagen über eine engere Kooperation zwischen Deutschland und Frankreich in der Euro-Schuldenkrise haben am Montag den wichtigsten Börsen Europas Auftrieb gegeben. Der Aktienmarkt in London blieb wegen eines Feiertages geschlossen. Insgesamt waren die Handelsumsätze allerdings gering. «Das Handelsvolumen in europäischen Aktien lag heute rund 60 Prozent unter dem Durchschnitt der vergangenen 20 Handelstage», sagte ein Händler.

Der EuroStoxx 50 beendete den mit leichten Verlusten begonnenen Tag mit einem Plus von 1,13 Prozent bei 2.461,82 Punkten. Damit ging er knapp unter seinem Tageshoch aus dem Handel. Der Cac 40 in Paris rückte um 0,86 Prozent auf 3.462,83 Punkte vor.

Nachdem die Märkte am Morgen noch unter Sorgen um die Wirtschaft Chinas gelitten hatten, drehten sie nach Aussagen von Finanzminister Wolfgang Schäuble und seinem französischen Amtskollegen Pierre Moscovici in die Gewinnzone. Die beiden grössten Länder der Eurozone wollen Vorschläge für die Bankenunion, die Stärkung der Fiskal- und Währungsunion sowie Griechenland erarbeiten.

Bankwerte zählten zu den besonders gefragten Aktien. Der Branchenindex zog um 0,74 Prozent an. Im Eurozonen-Leitindex war das Papier der italienischen Bank Intesa SanPaolo mit plus 3,03 Prozent die stärkste Aktie, gefolgt von dem Deutsche-Bank-Papier , das um 2,44 Prozent zulegte. BNP Paribas gewannen 2,11 Prozent und Societe Generale 1,99 Prozent. Auch BBVA und ING legten jeweils um fast zwei Prozent zu.

Favorit im EuroStoxx war die Nokia-Aktie, die nach dem Urteil im Patentrechtsstreit von Apple gegen Samsung um 7,70 Prozent auf 2,684 Euro nach oben schoss. Von einem möglichen Verbot von Samsung-Geräten in den USA könnte Experten zufolge Nokia mit seinem Partner Microsoft profitieren, da es dessen Betriebssystem verwendet. Einige Smartphone-Hersteller, die Googles Betriebssystem Android benutzen, könnten versucht sein, zu Windows-Phone-8 zu wechseln, sagte eine Analyst. Vor diesem Hintergrund waren in Europa insgesamt Technologietitel gefragt: Der Branchenindex legte mit plus 1,18 Prozent im Stoxx Europe 600 am stärksten zu.

Sanofi-Aventis gewannen 0,52 Prozent und zählten damit zu den schwächsten Werten im EuroStoxx. Der Zulassungsantrag für das Multiple Sklerose-Mittel Lemtrada war von der US-Arzneimittelbehörde FDA abgewiesen worden. Analyst Fabian Wenner von Kepler Equities hält dies aber nicht für gravierend. Dadurch ergäben sich zwar Verzögerungen, doch eine Wiedervorlage dürfte relativ schnell erfolgen, um die erwartete Markteinführung bis Ende 2013 zu erfüllen. (awp/mc/upd/ps)

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