EU-Schluss: Kein klarer Trend

EU-Schluss: Kein klarer Trend

Paris – Die europäischen Börsen haben am Mittwoch ohne klare Tendenz geschlossen. Einerseits stützten guten Nachrichten von der laufenden Berichtssaison, sagten Händler. Andererseits jedoch hätten sich die Anleger mit Blick auf eine nach Börsenschluss anstehende, wichtige Abstimmung im US-Repräsentantenhaus zurückgehalten. Es geht um einen Gesetzesentwurf der Republikaner, der eine Aussetzung der Schuldenobergrenze bis Mai vorsieht. Dies würde der Regierung und der Opposition mehr Zeit verschaffen, um eine Lösung im weiter schwelenden Haushaltsstreit zu finden.

Der EuroStoxx 50 sank um 0,31 Prozent auf 2.708,28 Punkte. Vor allem Verluste bei Finanzwerten und Versorgern drückten auf die Kurse. Bereits seit Jahresbeginn schwankt der Leitindex der Eurozone in einer engen Spanne um die Marke von 2.700 Punkten. Der CAC 40 in Paris verlor 0,40 Prozent auf 3.726,17 Punkte. Für den Londoner FTSE 100 ging es indes um 0,30 Prozent auf 6.197,64 Punkte nach oben. Damit steht er so hoch wie seit Mai 2008 nicht mehr.

Im Fokus standen Novartis und Unilever mit Zahlen. Der Schweizer Pharmakonzern Novartis musste im Geschäftsjahr 2012 einen leichten Rückgang beim Umsatz sowie beim Kernergebnis hinnehmen. Der Reingewinn dagegen fiel höher aus. Zudem kommt es zum Wechsel an der Führungsspitze: Verwaltungsratspräsident Daniel Vasella wird sich nicht mehr zur Wiederwahl stellen. Die Novartis-Aktien kletterten als bester Wert im Schweizer Leitindex SMI um 4,08 Prozent auf 62,55 Franken in die Höhe und zogen auch den Gesundheitssektor mit einem Plus von 1,80 Prozent an die Spitze der Branchenübersicht.

Die Papiere von Unilever stiegen an der EuroStoxx-Spitze um 2,39 Prozent. Der weltweit zweitgrösste Konsumgüterkonzern profitiert weiter von einem guten Geschäft in den Schwellenländern.

Die Aktien des Reisekonzerns Tui Travel sackten in London als schwächster Wert im «Footsie» um 4,83 Prozent ab. Auslöser für die Kursverluste war die Absage an ein Übernahmeangebot durch die Muttergesellschaft Tui. Nachdem Mitte Januar an die Öffentlichkeit gedrungen war, dass beide Unternehmen über eine Fusion sprechen, hatte die britische Übernahmebehörde Tui aufgefordert, bis zum 13. Februar entweder eine Offerte abzugeben oder förmlich zu erklären, dass dies nicht beabsichtigt sei. Die Tui-Titel verbilligten sich um 5,37 Prozent. Die Verluste in beiden Papieren drückten den Reise- und Freizeitsektor um 0,61 Prozent ins Minus.

Den Nokia-Papieren kamen positive Analystenkommentare zugute: JPMorgan und Morgan Stanley hatten ihre Kursziele angehoben. Als drittstärkster Wert im europäischen Leitindex legten die Titel um 1,99 Prozent zu. Die im vierten Quartal verzeichnete Entwicklung im Handygeschäft habe dem Konzern ein wenig Zeit für die Wende verschafft, schrieb etwa JPMorgan-Analyst Sandeep Deshpande in einer Studie. (awp/mc/pg)

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