EU-Schluss: Etwas leichter

EU-Schluss: Etwas leichter

London – Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag überwiegend mit leichten Verlusten geschlossen. Der EuroStoxx 50 ging 0,20 Prozent tiefer bei 3.025,68 Punkten aus dem Handel. Damit ging der Leitindex der Eurozone aber auf seinem Tageshoch aus dem Handel. Am Vortag hatte das wichtigste Aktienbarometer Europas bei fast 3.051 Punkten den höchsten Stand seit Oktober 2008 erreicht.

In Paris kletterte der Cac 40-Index mit 0,11 Prozent ins Plus auf 4.095,14 Punkte, der Londoner FTSE 100 verlor dagegen 0,53 Prozent auf 6.020,01 Punkte.

Nach dem Höhenflug der europäischen Börsen im vergangenen Monat haben nun laut Händlern die entscheidenden positiven Impulse gefehlt, um die Kurse weiter nach oben zu treiben. «Das ist eine Konsolidierung auf hohem Niveau«, sagte Analyst Marco Günther von der Hamburger Sparkasse. Insgesamt seien die Märkte aber nach wie vor in einer sehr stabilen Verfassung. Auch andere Händler sprachen von Gewinnmitnahmen. In Europa habe auch der erneute Anstieg der Risikoaufschläge für portugiesische Staatsanleihen auf die Stimmung gedrückt, da dieser die Schuldenkrise der Eurozone wieder in den Fokus rücke.

Im späten Handel hätten sich die wichtigsten europäischen Indizes aber dank einer Stabilisierung an der Wall Street deutlich von ihren Tagestiefständen erholt und zum Teil sogar noch den Sprung ins Plus geschafft.  Auch die Stabilisierung an der Wall Street habe den Markt gestützt. Zuvor hatte es laut Händlern nach dem Höhenflug der europäischen Börsen im vergangenen Monat Gewinnmitnahmen gegeben. Analyst Marco Günther von der Hamburger Sparkasse sprach von einer «Konsolidierung auf hohem Niveau». Insgesamt seien die Märkte aber nach wie vor in einer sehr stabilen Verfassung und bei Rückschlägen suchten viele Anleger schnell den Einstieg. Unsicherheit habe auch die neuerliche Schwäche portugiesischer Staatsanleihen gebracht, die einige Anleger wieder an die schwelende Schuldenkrise der Eurozone erinnerte.

Schwache Bankenwerte hielten die europäischen Leitindizes nach enttäuschende Zahlen der Credit Suisse im Minus – der Stoxx Europe 600 Banks stellte mit einem Abschlag von 1,40 Prozent den schwächsten Sektor. Analysten sprachen von einer wenig inspirierenden Bilanz der Schweizer Bank, deren Reingewinn im vierten Quartal hinter den Marktprognosen zurückgeblieben sei. Im Stoxx 50 Europe hielten CS-Aktien mit minus 5,82 Prozent auf 42,10 Franken die rote Laterne hoch, Banco Santander büssten 2,56 Prozent auf 8,7490 Euro ein.

Diageo-Aktien rutschten als zweitschwächster Wert im Stoxx Europe 50 um 4,63 Prozent auf 1.199,20 Pence ab. Der weltgrösste Schnapshersteller litt im ersten Halbjahr unter dem schwierigen Geschäft in hochverschuldeten Ländern wie Griechenland, Irland und Spanien und enttäuschte mit der Bilanzvorlage viele Börsianer. Renault-Papiere fielen in Paris um 2,73 Prozent auf 47,250 Euro. Dabei steigerte der Autobauer seinen Umsatz im vergangenen Jahr dank eines Rekordabsatzes von Fahrzeugen.

Der Überflieger in Paris war am Donnerstag unterdessen das Papier von Alcatel-Lucent mit einem Kurssprung von 18,50 Prozent auf 3,158 Euro. Ein von Komponentenknappheit geprägtes Jahr 2010 schloss der Telekomausrüster mit einem starken vierten Quartal ab und löste damit neues Kaufinteresse bei einigen Börsianern aus. Air France-KLM brachen dagegen nach einer Prognosesenkung um 7,68 Prozent auf 12,565 Euro ein. Nach einem unerwartet schwierigem dritten Quartal rechnet die Fluggesellschaft im Ende März auslaufende Geschäftsjahr 2011 zwar weiterhin mit einem positiven operativen Betriebsergebnis, die geplanten 300 Millionen Euro werden dem Konzern zufolge allerdings nicht erreicht werden. (awp/mc/ps)

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