EU-Schluss: EuroStoxx 50 auf Niveau von März 09

EU-Schluss: EuroStoxx 50 auf Niveau von März 09

London – Deutliche Verluste bei den Finanzwerten haben den EuroStoxx 50 am Dienstag auf den tiefsten Schlussstand seit Ende März 2009 gedrückt. Die anhaltende Schuldenkrise könnte die wirtschaftliche Erholung in der Eurozone ausbremsen, fürchten Börsianer. Der Leitindex fiel um 1,29 Prozent auf 2.080,10 Punkte und ging damit zum dritten Mal in Folge mit Abschlägen aus dem Handel.

Damit ist er nur noch gut 300 Punkte von seinem Mitte März 2009 erreichten Tief entfernt, auf das er im Zuge der Insolvenz der US-Bank Lehman Brothers vor fast drei Jahren abgesackt war.

In Paris ging es für den CAC 40 um 1,13 Prozent nach unten auf 2.965,64 Punkte. Der Londoner FTSE 100 hingegen stemmte sich gegen den negativen Trend und stieg dank fester Rohstoffwerte um 1,06 Prozent auf 5.156,84 Punkte.

Auch gute Konjunkturdaten aus den USA sorgten für einen kleinen Lichtblick: So hatte sich in den Vereinigten Staaten die Stimmung der Einkaufsmanager im Dienstleistungssektor im August überraschend aufgehellt. Am Vormittag hatten Interventionen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) gegen den Franken die europäischen Indizes sogar ins Plus gehievt. Die SNB reagierte auf die jüngste Rekordjagd ihrer Währung mit Festlegung eines Mindestkurses von 1,20 Franken je Euro und schloss damit zunächst einen der «sicheren Häfen» für Umschichtungen aus dem Aktienmarkt.

Unter den Finanzwerten mussten französische Banken die grössten Abschläge im EuroStoxx 50 hinnehmen. Die Titel der Societe Generale zum Beispiel sackten um 6,54 Prozent auf 18,925 Euro ab. Für die Anteilsscheine der Credit Agricole ging es um 4,72 Prozent nach unten. Börsianer begründeten dies mit der negativen Sicht von den Experten der Royal Bank of Scotland, die mit sinkenden Prognosen rechnen.

In London rückten dagegen die Aktien der Lloyds Banking Group um 0,33 Prozent vor. Die in einer Studie von JPMorgan positiv hervorgehobenen Aktien der UBS verbesserten sich sogar um 1,36 Prozent. Trotz dieser positiven Ausreisser aber entwickelte sich der Bankensektor unter allen Branchen in Europa am schwächsten, wie der entsprechende Index zeigte.

Besonders gefragt hingegen waren Rohstoffwerte, deren Sektor Stoxx 600 Basic Resources sich um gut 1 Prozent von seinen Vortagesverlusten erholte. Aus dem «Footsie» trugen dazu besonders Fresnillo und Randgold bei, die um 3,93 respektive 3,04 Prozent kletterten. (awp/mc/pg)

Euronext

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