EU-Schluss: EuroStoxx verliert – Schuldensorgen belasten

EU-Schluss: EuroStoxx verliert – Schuldensorgen belasten

London – Anhaltende Sorgen um die Schuldenkrise in Europa haben am Freitag die frühe Erholung am europäischen Aktienmarkt ausgebremst. Nach einem festen Auftakt schloss der EuroStoxx 50 0,55 Prozent tiefer bei 2.715,88 Punkten. Auf Wochensicht hat er damit 1,96 Prozent eingebüsst. Am Vormittag war der europäische Leitindex in der Spitze noch bis auf 2.780 Punkte gestiegen und hätte bei diesem Stand auf Wochensicht sogar knapp im Plus gelegen. Der Cac 40 gab derweil am Freitag in Paris nur knapp um 0,08 Prozent auf 3.784,80 Punkte nach.

Angetrieben von steigenden Rohstoffwerten konnte der britische FTSE 100 ein Plus von 0,41 Prozent auf 5.697,72 Punkte über die Ziellinie retten.

Laut Händlern trieben Aussagen einer Ratingagentur den Anlegern wieder die Sorgenfalten vor einer Ausweitung der Schuldenkrise auf die Stirn. Moody’s hatte am Vorabend angekündigt, die Kreditwürdigkeit italienischer Banken auf eine Abstufung hin zu überprüfen. Marktteilnehmer sorgten sich nun davor, dass bevorstehende Stresstest-Ergebnisse bei diesen Kapitaldefizite aufdecken könnten. Eine aufgehellte Stimmung in der deutschen Wirtschaft konnte die zwischenzeitlich freundliche Stimmung dagegen nicht nachhaltig hochhalten. Auch überraschend gute Auftragsdaten aus der US-Wirtschaft verpufften am Nachmittag.

Belastet von den Sorgen rutschten Aktien aus den Banken- und Versicherungssparten besonders deutlich ab. Aktien italienischer Banken waren sogar zeitweise vom Handel ausgesetzt. Unicredit sackten am Ende als Schlusslicht im EuroStoxx 50 um 5,54 Prozent auf 1,363 Euro ab und Intesa SanPaolo büssten 4,26 Prozent auf 1,707 Euro ein. Aus dem Versicherungssektor verloren Axa-Titel 2,64 Prozent und Assicurazioni Generali gaben um 2,45 Prozent nach.

Besser erging es Aktien aus dem Rohstoffsektor, die von gestiegenen Metallpreisen profitierten. Entsprechend war der Sektorindex Stoxx Europe 600 Basic Resources mit plus 1,41 Prozent im Branchenvergleich mitunter führend. Dabei ragten britische Minenwerte positiv heraus: Antofagasta stiegen in London um 2,34 Prozent auf 1.286,27 Pence. Ferner gewannen BHP Billiton, Rio Tinto und Xstrata zwischen 2,2 und 2,5 Prozent zu.

Stärke zeigte auch der Autosektor, dessen Teilindex Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts um 1,54 Prozent stieg. Händler begründeten dies mit einem Medienbericht, demzufolge chinesische Behörden darüber nachdenken, die Kaufbeschränkungen für Fahrzeuge in Peking zu ändern oder gar aufzuheben. Neben den im EuroStoxx gelisteten deutschen Autobauern BMW und Daimler konnten die Aktien der Konkurrenten PSA Peugeot Citroen in Paris 1,74 Prozent zulegen. Renault stiegen um 1,24 Prozent.

In London verteuerten sich die Aktien von Rolls-Royce um mehr als 3,22 Prozent auf 605,65 Pence. Der britische Triebwerkhersteller sowie sein Partner Daimler haben sich eine satte Mehrheit am Motorenhersteller Tognum gesichert. (awp/mc/upd/ps)

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