EU-Schluss: Fester – Banken gefragt, Rohstofftitel belasten FTSE

EU-Schluss: Fester – Banken gefragt, Rohstofftitel belasten FTSE

London – Deutliche Kursgewinne bei Bankentiteln nach guten Barclays-Zahlen haben die meisten europäischen Aktienindizes am Dienstag angetrieben. Der EuroStoxx 50 gewann 0,40 Prozent auf 3.030,46 Punkte. In Paris verbesserte sich der Cac 40-Index um 0,33 Prozent auf 4.110,34 Punkte. Dagegen drückten schwache Rohstoffwerte den Londoner FTSE 100 um 0,38 Prozent nach unten auf 6.037,08 Punkte.

Die britische Grossbank Barclays hatte im Vorjahr dank stark gesunkener Kosten für Kreditausfälle operativ deutlich mehr verdient. Die Bank sei zudem gut in das laufende Jahr gestartet, sagte der seit Anfang des Jahres amtierende Chef Bob Diamond. Im Januar seien sowohl die Erträge als auch der Gewinn vor Steuern über dem Niveau von 2010 gewesen. Die Aktien sprangen daraufhin mit plus 5,79 Prozent auf 323,75 Britische Pence an die Spitze des «Footsie». Den europäischen Bankensektor trieben sie zudem mit Abstand an die Spitze der Branchenübersicht.

Auch unter den Favoriten im EuroStoxx fanden sich mit Ausnahme von Danone und BASF vor allem die Aktien von Grossbanken. Tags zuvor noch von Unsicherheiten vor ihren Bilanzen belastete Anteile von BNP Paribas und Societe Generale zogen um jeweils 2,23 Prozent an. Die SocGen legt zur Wochenmitte ihre Zahlen vor, die BNP folgt ihr am Donnerstag.

Danone standen mit einem Zuwachs von 3,33 Prozent auf 45,145 Euro an der Spitze des Leitindex. Der Getränke- und Lebensmittelkonzern hatte Umsatz und Nettogewinn im vergangenen Jahr kräftig gesteigert. Cheuvreux-Analyst Xavier Croquez lobte die Ergebnisse und beliess die Aktien auf seiner Empfehlungsliste. In der Schweiz zogen Aktien von Nestlé im Windschatten um 1,74 Prozent an. Trotz eines Rekordgewinns in 2010 sanken dagegen die Aktien des französischen Gasehersteller Air Liquide um 0,57 Prozent auf 95,630 Euro.

Schlusslicht im EuroStoxx waren die Aktien der Deutschen Börse mit minus 2,41 Prozent auf 59,850 Euro. Sie hatten ihre Verluste deutlich ausgeweitet, nachdem die Titel des möglichen Fusionspartners NYSE Euronext in Paris vom Handel ausgesetzt worden waren. Es gab Gerüchte, dass es zu einem Gegengebot des Derivatebörsen-Betreibers CME Group für die NYSE Euronext kommen könnte. Die Ankündigung, dass die Deutsche Börse mit dem Wall-Street-Betreiber NYSE fusioniert, folgte von den beiden Börsenbetreibern prompt. Dennoch werden Widerstände aus den USA erwartet. Kurz von Börsenschluss wurde bekannt, dass die Deutsche Börse im abgelaufenen Jahr gut anderthalbmal so viel verdient hatte wie ihr Fusionspartner NYSE Euronext. Dessen Aktien gewannen zuletzt 2,08 Prozent auf 28,460 Euro.

Besonders deutlich nach unten ging es für den Rohstoffsektor. Antofagasta belasteten den britischen Leitindex mit einem Abschlag von 3,90 Prozent auf 1.428 Pence, Anglo American sanken um 3,80 Prozent auf 3.306 Pence. Der Kupferpreis setzte von seinem Rekordhoch zurück und die Citigroup strich ihre Kaufempfehlung für Anglo-Papiere und rät, sie nur noch zu halten. (awp/mc/upd/ps)

Euronext

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