EU-Schluss: Gewinne – EuroStoxx steigt auf Zweimonatshoch

EU-Schluss: Gewinne – EuroStoxx steigt auf Zweimonatshoch

Paris – Gute Konjunkturdaten aus Asien und den USA haben den europäischen Börsen am Dienstag Auftrieb gegeben. Besonders stark legte der Londoner Markt zu, der damit nach dem verlängerten Neujahrs-Wochenende die freundliche Entwicklung an den bereits am Montag geöffneten Handelsplätzen nachvollzog. Er profitierte aber auch von der hohen Gewichtung der starken Rohstofftitel. Von einem Fondsmanager hiess es, angesichts der skeptischen Wachstumserwartungen für 2012 gebe es günstige Kaufgelegenheiten, da die Konjunktur im späteren Jahresverlauf anziehen dürfte.

Der EuroStoxx 50 schloss 0,83 Prozent höher bei 2.389,91 Punkten und erreichte damit den höchsten Stand seit Ende Oktober 2011. Damit knüpfte der Leitindex der Eurozone an die deutlichen Gewinne zum Jahresauftakt am Montag an. Für den CAC 40 in Paris stand zum Handelsende ein Kursplus von 0,72 Prozent auf 3.245,40 Punkte zu Buche. Der Londoner FTSE 100 schaffte sogar einen Aufschlag von 2,29 Prozent auf 5.699,91 Punkte.

Wie schon am Vortag verzeichneten sämtliche europäischen Branchenindizes Gewinne. Der Grund- und Rohstoffeindex Stoxx Europe 600 Basic Resources stieg ans der Spitze der Branchenübersicht um 5,31 Prozent. Dahinter ging es für die Autobauer und Zulieferer um 3,04 Prozent nach oben. Schlusslichter waren dagegen die Indizes für die Versorger und den Nahrungsmittelsektor mit Gewinnen von lediglich 0,47 beziehungsweise 0,51 Prozent.

Im FTSE 100 besetzten die Aktien der Bergbaukonzerne Kazakhmys und Antofagasta mit Kursgewinnen von 9,49 und 7,41 Prozent die vordersten Plätze. Sie profitierten von steigenden Metallpreisen an der Londoner Metal Exchange. An der Pariser Börse gehörten die Autobauer PSA Peugeot Citroen und Renault zu den Favoriten der Anleger.

Die Aktien des britischen Ölkonzerns BP konnten von der Schadenersatzklage gegen den US-Konzern Halliburton mit einem exakt marktkonformen Plus von 2,29 Prozent nur wenig profitieren. 20 Milliarden Dollar wollen die Briten von dem US-Erdöldienstleister wegen der Ölpest im Golf von Mexiko einklagen. Ihrer Ansicht nach war das Bohrloch auf dem Meeresgrund nicht sachgemäss abgedichtet worden.

Unter Druck gerieten indes die Aktien von KPN: Sie schlossen 2,59 Prozent niedriger bei 9,082 Euro. Am Morgen hatte das Unternehmen bekannt gegeben, dass die seit September 2009 amtierende Finanzchefin wegen Meinungsverschiedenheiten von ihrem Posten zurückgetreten sei. Carla Smits-Nusteling habe den Aufsichtsrat informiert, dass sie mit der internen Unternehmensführung nicht einverstanden sei. Die Analysten von Sanford Bernstein kommentierten, dass KPN nicht mehr der sichere Hafen sei, der er einmal gewesen sei. Das Unternehmen sehe sich strukturellen Gefahren in nahezu allen Bereichen seines Geschäfts gegenüber.

Wenig Gefallen fanden Anleger vorerst auch an dem Vorhaben von Total, sich an dem US-Gasfeld Utica zu beteiligen. Der französische Ölkonzern wolle für rund 2,32 Milliarden US-Dollar 25 Prozent des Feldes kaufen, hatte das US-Energieunternehmen Chesapeake Energy als Verkäufer mitgeteilt. Während dessen Aktien um satte vier Prozent zulegten, entwickelten sich Total mit Gewinnen von 1,11 Prozent auf 40,445 Euro kaum besser als der Markt. (awp/mc/ps)

Euronext

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