EU-Schluss: Gewinne – US-Daten im Blick

EU-Schluss: Gewinne – US-Daten im Blick

London – Die europäischen Aktienmärkte haben sich am Donnerstag freundlich aus dem Handel verabschiedet. Börsianer verwiesen darauf, dass Anleger das günstige Kursniveau nach der jüngsten Schwäche am Aktienmarkt zum Einstieg genutzt hätten. Allerdings bröckelten die Kursgewinne am Nachmittag etwas dahin, nachdem aus den USA teils schwache Konjunkturdaten die Stimmung am Markt wieder ein wenig eintrübten.

Für Gesprächsstoff sorgte indes auch der bevorstehende Börsengang des weltgrössten Rohstoffhändlers Glencore.

Der EuroStoxx 50 ging am Ende mit einem Plus von 0,81 Prozent bei 2.890,60 Punkten aus dem Handel. Nach starken Zahlen vom US-Arbeitsmarkt hatte der europäische Leitindex sein Tageshoch aber bei 2.909 Punkten markiert, bevor ein schwaches Geschäftsklima in der Region Philadelphia und enttäuschende Daten vom Immobilienmarkt die Gewinne abbröckeln liessen. Der CAC 40 rückte am Ende noch um 1,25 Prozent auf 4.027,74 Punkte vor. Der britische FTSE 100 rettete ein Plus von 0,55 Prozent über die Ziellinie und schloss bei 5.955,99 Punkten.

Der Börsengang des weltgrössten Rohstoffhändlers Glencore geht in den Endspurt. Wie zuvor schon am Aktienmarkt erwartet, legte das Unternehmen den Preis für seine bis zu 1,3 Milliarden Aktien auf 530 Britische Pence je Anteilsschein fest. Der Preis liegt in der Mitte der Spanne, in der Investoren die Aktien zeichnen konnten. Eine Generalprobe für den eigentlichen Handelsstart in der kommenden Woche hatten die Glencore-Titel in dem sogenannten Graumarkt, wo sie zwar zeitweise zulegen konnten, zuletzt aber unverändert zum Ausgabepreis gehandelt wurden.

Gemeinsam mit steigenden Rohstoffpreisen sorgte die Euphorie um Glencore zeitweise für überdurchschnittliche Aufschläge bei Minenwerten. Allerdings flaute das Interesse an den Branchenwerten nach den zum Teil schwachen US-Konjunkturdaten und folglich nachgebenden Metallpreisen wieder ab. Am Ende fiel der Sektorindex Stoxx 600 Basic Materials gar um 0,30 Prozent. Zahlreiche Minenwerte zählten in London zu den Verlierern. Kazakhmys etwa büssten 1,51 Prozent auf 1.251 Pence ein. Rio Tinto , Anglo American und BHP Billiton schlossen letztendlich mit 0,3 bis 0,5 Prozent im Minus.

Auch der Ölpreis kam nach den schwachen US-Daten unter Druck. Aktien von BP hielten sich nach einer Hochstufung der Analysten von Merrill Lynch jedoch mit 1,55 Prozent im Plus bei 448,59 Pence. Analyst Alejandro Demichelis hatte die Bewertung für Papiere des Ölkonzerns von «Neutral» auf «Buy» angehoben und sie als mittlerweile attraktiv bewertet bezeichnet.

Gutes gab es dagegen von Air France-KLM zu vermelden. Die Fluggesellschaft hatte im Ende März beendeten Geschäftsjahr der Aschewolke, dem strengen Winter und den höheren Kerosinpreisen getrotzt und wieder einen Gewinn erwirtschaftet. Auch auf das laufende Geschäftsjahr blickt der Konzern trotz bestehender Unsicherheiten mit Zuversicht. Insofern kletterten die Titel um 1,89 Prozent auf 12,115 Euro.

Ebenfalls in Paris stiegen die Titel von Vinci um 1,69 Prozent auf 44,04 Euro. Der französische Baukonzern hat Interesse an Teilen des deutschen Konkurrenten Hochtief . «Das Konzessionsgeschäft von Hochtief könnte uns interessieren», sagte Vinci-Chef Xavier Huillard der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». Die angestrebte Mehrheitsübernahme von Hochtief durch den spanischen Konkurrenten ACS ändere für Vinci nicht viel. Die ACS-Aktien reagierten derweil kaum auf die Meldung und lagen am Ende knapp mit 0,18 Prozent im Plus.

Verluste gab es derweil bei den Titeln von Invensys . Sie rutschten mit minus 3,10 Prozent auf 300,21 Pence gar an das Ende des «Footsie» . Niedrigere Aufträge und höhere Kosten in der Schienenverkehrs-Sparte hatten das Technologie-Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr belastet. Ein Analyst wies zudem auf die niedrige operative Marge in diesem Bereich hin.

Aktien von Richemont büssten derweil in Zürich 1,52 Prozent auf 55,15 Schweizer Franken ein und bildeten damit das Schlusslicht im Leitindex SMI . Der Luxusgüterkonzern hatte mit seinen Geschäftszahlen die Erwartungen der Analysten knapp verfehlt. Zudem hatte Richemont keine Prognose für das laufende Geschäftsjahr abgegeben. (awp/mc/gh)

Euronext

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