EU-Schluss: Kaum verändert – Ägypten bremst

London – Die wichtigsten europäischen Aktienindizes haben sich am Montag nach einem wechselhaften Handel am Ende nur geringfügig von der Stelle bewegt. Zunächst beherrschte die politische Lage in Ägypten das Stimmungsbild negativ und sorgte vom Start weg für Verluste. Eine positive Eröffnung an den US-Börsen half dann aber dabei, die frühen Verluste zu begrenzen.

Händler verwiesen angesichts der Kursgewinne in New York darauf, dass sich jüngste Konjunktur- und Unternehmenszahlen aus den USA sowie neue Übernahme- und Fusionsvorhaben stützend ausgewirkt hätten.

Der EuroStoxx 50 schloss um moderate 0,02 Prozent tiefer bei 2.953,63 Punkten. Etwas deutlicher waren die Verluste in London, wo der FTSE 100 0,31 Prozent tiefer bei 5.862,94 Punkten aus dem Handel ging. Einzig in Paris verabschiedete sich der Cac 40 im Plusbereich. Der französische Leitindex legte um 0,08 Prozent auf 4.005,50 Punkte zu.

Besonders schwach zeigten sich europaweit die Autowerte. Der Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts verlor 1,63 Prozent und damit mehr als jeder andere Branchenindex. Experten führten dies auf die Sorge zurück, dass die Unruhen in Ägypten den globalen Welthandel in Mitleidenschaft ziehen könnten. Im EuroStoxx zählten entsprechend Daimler mit einem Verlust von rund 2,5 Prozent zu den schwächsten Werten. In Paris ging es für die Peugeot-Papiere um 1,15 Prozent auf 30,615 Euro nach unten. Renault dagegen schlossen prozentual unverändert bei 47,785 Euro.

Auch die Aktien französischer Banken waren von der Lage in Ägypten gezeichnet. Börsianer verwiesen darauf, dass diese wesentlich stärker auf dem ägyptischen Markt engagiert seien als ihre europäischen oder amerikanischen Konkurrenten. Papiere der Societe Generale büssten 2,26 Prozent auf 47,23 Euro ein und die Titel der Credit Agricole verloren 1,46 Prozent auf 10,79 Euro. Auch BNP Paribas gaben um 0,87 Prozent nach.

Aus anderen Gründen büssten die Papiere der Royal Bank of Scotland in London 2,39 Prozent auf 41,68 Pence ein. Einem Bericht der «Financial Times» zufolge könnte der britische Staat zu Beginn des kommenden Jahres damit beginnen, seinen milliardenschweren Anteil an der verstaatlichen Bank zu verkaufen.

An der Spitze des EuroStoxx lagen indes die Papiere von Carrefour , die um 5,33 Prozent auf 35,785 Euro in die Höhe schnellten. Der Handelskonzern hatte sich zuvor zu Medienberichten über eine mögliche Aufspaltung des Konzerns geäussert. Die Franzosen bestätigten, dass derzeit die strategischen Möglichkeiten bis hin zu einem Börsengang für einzelne Sparten geprüft werden.

Nach oben ging es auch für die Papiere von Sanofi-Aventis , die um 1,34 Prozent auf 49,875 Euro zulegten. Kreisen zufolge steht der französische Pharmakonzern kurz vor der Einigung mit Genzyme über eine Übernahme des US-Biotechunternehmens. Demnach hätten sich beide Parteien im Grundsatz auf eine Übernahme geeinigt.

Der Medienkonzern Lagardere hat indes einem Verkauf von Geschäftsteilen zugestimmt, worauf die Papiere in Paris um 2,97 Prozent auf 32,505 Euro absackten. Der US-Verlag Hearst will 100 internationale Zeitschriften-Titel der französischen Konzerngruppe übernehmen. (awp/mc/ps/27)

Euronext

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