EU-Schluss: Leichte Verluste – Neues Beben in Japan, EZB

EU-Schluss: Leichte Verluste – Neues Beben in Japan, EZB

London – Nach einem neuen Erdbeben in Japan haben die europäischen Börsenplätzen am Donnerstag leicht im Minus geschlossen. Das Beben hatte die Stärke 7,4 und erschütterte die Unglücksregion Miyagi im Nordosten des Landes. Es sei eine Tsunami-Warnung herausgegeben worden, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo. Die Meldungen hätten die Anleger wieder verunsichert, meinten Börsianer mit Blick auf die erst knapp vier Wochen zurückliegende Erdbebenkatastrophe.

Diese hatte einen verheerenden Tsunami ausgelöst, in dessen Folge es zu schweren Schäden am Atomkraftwerk Fukushima gekommen war.

Der EuroStoxx 50 sank um 0,26 Prozent auf 2.963,69 Punkte und büsste damit wieder einen Teil seiner am Mittwoch erzielten Gewinne ein. Der französische Leitindex Cac 40 gab am Donnerstag um 0,49 Prozent nach auf 4.028,30 Punkte. In London schloss der FTSE bei 6.007,37 Punkten um 0,56 Prozent schwächer.

Indes hatte die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Leitzins wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte auf 1,25 Prozent angehoben. Die EZB will mit dem Zinsschritt Inflationsgefahren bekämpfen.

Finanzwerte zählten europaweit zu den Favoriten. Bankentitel wie die BNP Paribas, Credit Agricole und Intesa SanPaolo führten mit Kursgewinnen zwischen 1,78 und 1,87 Prozent die Gewinnerliste im europäischen Leitindex an.

Ausgelöst wurde das Kursplus durch Portugals Bitte um EU-Finanzhilfen, die am Aktienmarkt auf ein insgesamt positives Echo stiess. So stieg in Lissabon der Leitindex PSI 20 um 1,18 Prozent. Die Finanzwerte Banco Espirito Santo und BPI fielen durch besonders hohe Aufschläge von 4,18 respektive 5,12 Prozent auf. Händler zeigten sich jedoch weniger euphorisch und hoben hervor, dass die Finanzkrise im Euro-Raum noch nicht beendet sei.

Papiere der spanischen Banco Santander rückten ferner um 1,71 Prozent auf 8,56 Euro vor. Laut einem Zeitungsbericht sind die Spanier am Asset Manager Pioneer interessiert ist, der zur italienischen Bank Unicredit gehört. Deren Papiere legten um 0,28 Prozent zu auf 1,7970 Euro.

In dem insgesamt eher nachrichtenarmen Markt rückten die Aktien des Handykonzerns Nokia nach einer Herabstufung durch die Ratingagentur Moody’s in den Fokus. Sie gaben ihre Tagesgewinne fast komplett ab und legten am Ende nur noch um minimale 0,08 Prozent auf 6,265 Euro zu. Als Grund für den Schritt nannte Moody’s die sich abschwächende Marktposition des Konzerns sowie die Unsicherheit mit Blick auf die Umstellung auf Microsofts Software.  (awp/mc/upd/ps)

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