EU-Schluss: Verluste – Belastungen werden nicht weniger

EU-Schluss: Verluste – Belastungen werden nicht weniger

London – Die europäischen Börsen haben am Freitag den Rückwärtsgang eingelegt. Der EuroStoxx 50 schloss 0,33 Prozent schwächer auf 3379,19 Punkten. Für die durchwachsene Woche bedeutet dies für den Eurozonen-Leitindex praktisch eine Stagnation. Der französische Cac 40 verlor am Freitag 0,15 Prozent auf 5367,62 Punkte, und für den britischen FTSE 100 ging es um 0,31 Prozent auf 7345,78 Zähler nach unten.

Anhaltende Belastungsfaktoren vor dem Wochenende waren der weiter schwelende Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie die Spannungen zwischen dem Iran und seinem mit den USA verbündeten Erzrivalen Saudi-Arabien. Eine Umsatzwarnung des US-Halbleiterkonzerns Broadcom zog zudem den Technologiesektor nach unten.

Anleger warten nun weiter gespannt auf ein mögliches Treffen von US-Präsident Donald Trump mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping auf dem G20-Gipfel Ende Juni – und hoffen dabei auf Auswege für den nach wie vor feststeckenden Handelskonflikt beider Länder.

Im europäischen Branchenvergleich gab es fast nur Verlierer, am schlimmsten erwischte es die Tech-Branche mit minus 1,78 Prozent. Der US-Halbleiterkonzern Broadcom hatte sein Umsatzziel für das laufende Jahr gekappt. Als Grund nannte Broadcom den amerikanisch-chinesischen Handelsstreit, der auf die Nachfrage drücke. Daraufhin zählten der Branchenausrüster ASML und der Chiphersteller STMicroelectronics mit Kursabschlägen von 2,26 beziehungsweise 3,22 Prozent zu den grössten Verlierern in Europa.

Vergleichsweise gut hielt sich der Index der Öl- und Gasunternehmen mit einem Plus von 0,15 Prozent. Er profitierte von den Ölpreisen, die sich nach den jüngsten Zwischenfällen im Golf von Oman und dem anschliessenden Preisanstieg weitgehend auf einem höheren Niveau behaupteten.

Am besten schlugen sich die Versorger, deren Index ein Plus von 0,52 Prozent schaffte. Hier stützten neben der traditionellen Widerstandsfähigkeit der Branche in einem schwachen Marktumfeld einige positive Analystenkommentare.

Enel setzten ihren jüngsten Höhenflug mit plus 1,32 Prozent fort. Engie gewannen 1,13 Prozent, nachdem die US-Investmentbank Goldman Sachs die Aktie hochgestuft hatte und nun zum Kauf rät. Die Franzosen dürften bis 2021 ein starkes Gewinnwachstum verzeichnen, prognostizierte Analyst Ajay Patel.

Die Anleger des britischen Konkurrenten National Grid freuten sich über einen Gewinn von 1,82 Prozent. Das US-Analysehaus Bernstein Research hatte die Anteile hochgestuft. Dessen Expertin Deepa Venkateswaran betonte die aufgehellten Aussichten für das US-Geschäft sowie gesunkene Risiken auf dem Heimatmarkt. (awp/mc/ps)

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