EU-Schluss: ESTX50 fällt um 0,8% auf 3212 Zähler

EU-Schluss: ESTX50 fällt um 0,8% auf 3212 Zähler

Paris – Die Anleger an den Börsen Europas sind am Mittwoch vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed vorsichtiger geworden. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 fiel um 0,77 Prozent auf 3211,71 Punkte. Allerdings summiert sich das Plus für den Dezember immer noch auf mehr als 5 Prozent.

Der CAC 40 in Paris sank zur Wochenmitte um 0,72 Prozent auf 4769,24 Punkte und der britische FTSE 100 büsste 0,28 Prozent auf 6949,19 Zähler ein.

Am Markt gilt eine Zinserhöhung durch die Fed um 25 Basispunkte als nahezu sicher. Es würden zwar keine grossen Überraschungen erwartet, sagte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Am Ende lasse sich aber nur schwer abschätzen, was Fed-Chefin Janet Yellen während der Pressekonferenz nach dem Zinsentscheid sagen werde. Daher hätten die Anleger wohl zunächst eine abwartende Haltung eingenommen.

Grundsätzlich könne die Ruhe an den Börsen nach dem starken Lauf aber auch schnell umschlagen, erklärte der Experte. So habe etwa der breit gefasst US-Index S&P 500 immer wieder Rekordhochs erklommen. Allerdings hätten daran zuletzt immer weniger Aktien teilgehabt.

Auf der Unternehmensseite waren Autowerte gefragt. Ihr Index Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts zählte mit einem moderaten Aufschlag zu den wenigen Gewinnern im Branchentableau. So will China Kreisen zufolge den Absatz auf dem heimischen Automarkt für PKWs mit kleinen Motoren weiterhin mit Steuererleichterungen fördern. Chinas ist einer der wichtigsten Absatzmärkte für die Branche.

Bankenaktien gerieten derweil unter Druck: Ihr Index fiel um mehr als 1 Prozent. Die Aktien der italienischen Krisenbank Monte dei Paschi di Siena knickten um rund 2 Prozent ein. Der Finanzkonzern bekommt von der Europäischen Zentralbank keinen Aufschub für die Erfüllung seines Rettungsplans. Die Italiener hatten den Erhalt eines entsprechenden Beschlussentwurfs am Vorabend mitgeteilt. Wegen Verlusten bei der Auslagerung fauler Kredite ringt sie dringend nach frischem Geld.

Beim Textilhändler Inditex reagierten die Anleger nach der Vorlage von Geschäftszahlen unzufrieden. Obwohl die Zara-Mutter dank steigender Internet-Umsätze und guten Geschäften in den USA weiter rasant wächst, büssten die Titel 3 Prozent ein.

In der Schweiz erhielt die Übernahmefantasie mit Blick auf das Biotech-Unternehmen Actelion einen Dämpfer, da der US-Konzern Johnson & Johnson nicht länger interessiert ist. Der Actelion-Kurs brach um rund 9 Prozent ein. Nun gilt der französische Pharmakonzern Sanofi als Favorit. Dieser will einem Bericht des «Wall Street Journal» zufolge insgesamt bis zu 30 Milliarden Dollar für die Schweizer auf den Tisch legen. Offen sei aber, wie die Transaktion genau aussehen soll. (awp/mc/pg)

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