EU-Schluss: ESTX50 legt 4,06% auf 3596,07 Punkte zu

EU-Schluss: ESTX50 legt 4,06% auf 3596,07 Punkte zu

London – Den Anlegern an den europäischen Aktienmärkten ist am Montag ein Stein vom Herzen gefallen: Die Hoffnung auf eine Einigung im Schuldenstreit mit Griechenland sorgte überall für massive Gewinne. Der EuroStoxx 50 schloss mit einem Plus von 4,06 Prozent bei 3596,07 Punkten. Damit schaffte der Leitindex den höchsten Tagesgewinn seit fast drei Jahren. Der CAC 40 in Paris zog um 3,81 Prozent auf 4998,61 Punkte an. In London rückte der FTSE 100 um 1,72 Prozent auf 6825,67 Punkte vor.

Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hatte praktisch in letzter Minute neue Vorschläge für harte Steuererhöhungen und Einsparungen vorgelegt. Die Massnahmen sollen in den kommenden eineinhalb Jahren fünf Milliarden Euro einbringen. Die EU-Kommission begrüsste die neue Vorschläge zur Beilegung des Schuldenstreits. Zwar wurden am späten Nachmittag Hoffnungen auf einen raschen Durchbruch gedämpft, dies tat der Euphorie an den Märkten jedoch keinen Abbruch. Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem sagte, die Vorschläge aus Athen seien «ein willkommener Schritt». «Ich denke also, dass dies eine Gelegenheit ist, eine Einigung in dieser Woche zu erreichen.»

Die Athener Börse machte einen grossen Satz nach oben und schloss neun Prozent höher. Zu den gefragtesten Werten zählten die Papiere der Alpha Bank und der Piraeus Bank mit Gewinnen von rund 24 beziehungsweise 21 Prozent. Die Europäische Zentralbank hatte unmittelbar vor dem Wochenende den Rahmen für sogenannte Ela-Notkredite erneut erhöhen müssen.

Europaweit standen Aktien aus der Automobilbranche am stärksten in der Gunst der Anleger. Der entsprechende Subindex des Stoxx Europe 600 zog um 3,65 Prozent an. Ein positiver Analystenkommentar stützte die Erholung der zuletzt schwächelnden Branche: Die US-Bank JPMorgan hatte den europäischen Automotive-Sektor von «Neutral» auf «Overweight» hochgestuft.

Papiere aus der Telekom-Branche zeigten sich mit plus 3,33 Prozent ebenfalls sehr attraktiv. Grund dafür waren Hoffnungen auf eine Konsolidierung des Marktes: So will der französische Milliardär Patrick Drahi, für mehr als 10 Milliarden Euro Frankreichs drittgrösste Telekomfirma Bouygues Telecom vom Mischkonzern Bouygues kaufen. Dieser lehnte die Offerte zunächst als «unerwünscht» ab. Bouygues-Aktien zogen dennoch an um mehr als 13 Prozent an.

Drahi gehören das Mobilfunkunternehmen Numericable sowie die Telekom-Holding Altice. Bouygues Telecom ist das drittgrösste Telekom-Unternehmen Frankreichs. Nach einem Kauf könnte Numericable dem Marktführer Orange ernsthaft Konkurrenz machen. So jedoch zeigten sich Orange-Aktionäre deutlich erleichtert und der Kurs zog an der EuroStoxx-Spitze um 7,49 Prozent an. Anteilsscheine von Drahis Altice sprangen als bester Wert im niederländischen Leitindex AEX um 12,64 Prozent in die Höhe. Die Aktien von Numericable verteuerten sich um 14,15 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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