EU-Schluss: Moderates Minus

EU-Schluss: Moderates Minus

London – Kurz vor dem Jahresende haben die wichtigsten Börsen Europas mit moderaten Verlusten geschlossen. Ein Marktexperte sprach am Montag von Gewinnmitnahmen nach einem «phänomenalen» Jahr für die Besitzer europäischer Aktien. Der EuroStoxx 50 ging 0,34 Prozent schwächer bei 3100,93 Punkten aus dem Handel. Am Freitag hatte der Leitindex der Eurozone dank guter US-Konjunkturdaten den fünften Handelstag in Folge zugelegt und auf dem höchsten Stand seit Oktober 2008 geschlossen. In Paris gab der Cac 40 am Montag um 0,05 Prozent auf 4275,71 Punkte nach und der Londoner FTSE 100 verlor 0,29 Prozent auf 6731,27 Punkte.

An vielen europäischen Börsen wurde zum letzten Mal in diesem Jahr gehandelt, wohingegen die Euronext sowie die Börsen in London und Madrid ihre Türen an Silvester noch einmal für eine verkürzte Sitzung öffnen werden.

In der Türkei, wo ein Korruptionsskandal eine schwere Regierungskrise ausgelöst und in der vergangenen Woche auch die Börse auf Talfahrt geschickt hatte, standen die Zeichen zuletzt wieder auf Erholung: Der Leitindex ISE 100 zog am Montag um mehr als sechs Prozent an, nachdem er in der Weihnachtswoche über acht Prozent an Wert eingebüsst hatte. Der kleinere Index BIS 30 legte ähnlich deutlich zu.

Aus Branchensicht waren die Rohstofftitel am stärksten gefragt: Im Stoxx Europe 600 rückte der Sektorindex um 0,58 Prozent vor. Dagegen büssten die Indizes für die Einzelhandels- und Telekommunikationswerte am Ende der Sektorübersicht jeweils 0,50 Prozent ein.

Kursbewegende Unternehmensnachrichten waren am Montag dünn gesät. Die Aktien von Sanofi verbuchten nach der Meldung, dass der französische Pharmakonzern in den USA weiter auf die Zulassung für sein Multiple-Sklerose-Medikament Lemtrada warten muss, marktkonforme Kursverluste von 0,34 Prozent. Die US-Gesundheitsbehörde FDA verlangt weitere Information zum Nutzen des Mittels. Die Franzosen wollen gegen die Entscheidung Einspruch einlegen. Sie rechnen aber nicht mehr mit einer Genehmigung bis Ende März 2014.

In Mailand kletterten unterdessen die Papiere der mit staatlicher Hilfe geretteten Banca Monte dei Paschi di Siena (BMPS) um 1,39 Prozent. Börsianer begründeten dies mit der nun bis mindestens kommenden Mai verschobenen, milliardenschweren Kapitalerhöhung der Bank. Ursprünglich war die Aktienplatzierung für das erste Quartal 2014 anvisiert worden. Die Entscheidung über den zeitlichen Aufschub war während einer ausserordentlichen Aktionärsversammlung auf Initiative des grössten Aktionärs gefallen. Die Fondazione Monte dei Paschi di Siena braucht zunächst mehr Zeit, um die eigenen Finanzen in den Griff zu bekommen. (awp/mc/upd/ps)

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