EU-Schluss: Kursrally – Fortschritte im US-Etatstreit möglich

EU-Schluss: Kursrally – Fortschritte im US-Etatstreit möglich

London – Hoffnungen auf eine zumindest kurzfristige Entschärfung der US-Haushaltskrise haben die wichtigsten europäischen Börsen am Donnerstag in die Höhe schnellen lassen. Der EuroStoxx 50 kletterte zum Handelsende um 2,23 Prozent auf 2.969,41 Punkte. Dies war das grösste prozentuale Tagesplus seit Juli. Der CAC 40 in Paris stieg um 2,21 Prozent auf 4.218,11 Punkte. Der Londoner FTSE 100 gewann 1,46 Prozent auf 6.430,49 Punkte.

Laut einem Medienbericht planen führende Republikaner, die Schuldenobergrenze der USA von 16,7 Billionen US-Dollar zumindest kurzfristig anzuheben. Damit könnte der Stillstand der öffentlichen Verwaltung und damit die ab dem 17. Oktober drohende Zahlungsunfähigkeit des Staates zunächst vermieden werden. Analyst Alastair McCaig vom Broker IG sprach von einer Erleichterungsrally am europäischen Aktienmarkt. Langfristige Lösungen aber dürften in so kurzer Zeit nicht gefunden werden.

Börsenbriefautor Hans Bernecker bleibt sehr optimistisch: «Einigen sich die Streithähne in letzter Minute (und so wird es sein), explodieren alle Kurse nach oben.» Ansonsten könnte es nochmal zu einem Rücksetzer kommen, dem aber letztendlich neue Rekordhochs folgen sollten.

Aus Branchensicht zeigten sich in Europa vor allem Bauwerte sowie Versicherungsaktien und Technologietitel in starker Verfassung. Der Subindex Stoxx Europe 600 Construction stieg um 2,85 Prozent, gefolgt vom Insurance-Index mit plus 2,73 Prozent und dem Stoxx Europe 600 Tech  der um 2,58 Prozent nach oben kletterte. Schwächster Sektor waren die Aktien von Medizinunternehmen mit plus 0,72 Prozent.

Unter den Einzelwerten gewannen Aktien von Intesa SanPaolo 2,18 Prozent und Unicredit 2,34 Prozent. Sie profitierten von einer positiv ausgefallenen Auktion italienischer Staatspapiere und sinkenden Anleiherenditen.

Papiere von Givaudan verloren 2,57 Prozent auf 1.212,00 Schweizer Franken und waren damit der einzige Wert im SMI mit Verlusten. Der Aromen- und Riechstoff-Hersteller hatte im abgelaufenen Quartal weniger umgesetzt. (awp/mc/upd/ps)

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