EU-Schluss: Höhenflug hält auch nach US-Arbeitsmarktzahlen an

EU-Schluss: Höhenflug hält auch nach US-Arbeitsmarktzahlen an

Die europäischen Aktienmärkte haben am Freitag mit weiteren Gewinnen ihren Höhenflug fortgesetzt. Der EuroStoxx 50 erreichte bei 3297 Punkten den höchsten Stand seit September 2008 und gewann letztlich 0,83 Prozent auf 3294,28 Punkte. Auf Sicht von einer Woche, die durch die Europäische Zentralbank (EZB) und wichtige Daten aus den USA geprägt war, steht für den Leitindex der Eurozone ein Plus von 1,53 Prozent. Der CAC-40-Index in Paris legte am Freitag 0,71 Prozent auf 4581,12 Punkte zu. Der Londoner Leitindex FTSE 100 gewann 0,66 Prozent auf 6858,21 Punkte.

«Mario Draghi bringt die europäischen Märkte auf Temperatur. Denn seine jüngsten Massnahmen sind nicht weniger als eine Kampfansage an alle Investoren: Sparen und das Spekulieren auf Zinserträge ist für die kommenden Jahre praktisch verboten, die Anleger werden förmlich in den Aktienmarkt getrieben», begründete Marktexperte Daniel Saurenz von Feingold Research den Börsen-Höhenflug. Am Vortag hatte die EZB ihren Leitzins gesenkt und diese Entscheidung mit weitreichenden Massnahmen flankiert. Der Dax sprang daraufhin erstmals über 10 000 Punkte. Zum Wochenende kam der wichtige US-Arbeitsmarktbericht hinzu, der aber erwartungsgemäss ausgefallen ist und an den Börsen kaum Spuren hinterliess.

Den besten Sektoren stellten Immobilientitel und die schwergewichtigen Finanzwerte. Mit den Beschlüssen der Europäischen Zentralbank (EZB) am Vortag habe sich das Geschäftsumfeld insbesondere auch für die Banken nochmals verbessert, sagten Händler. Der Stoxx 600 Banks legte am Freitag um 1,73 Prozent zu und konnte damit seinen mittelfristigen Abwärtstrend überwinden. Der Index war zuvor von seinem zu Jahresbeginn erreichten Dreijahres-Hoch etwas abgebröckelt.

Vor dem Wochenende verzeichneten entsprechend Intesa SanPaolo mit plus 4,06 Prozent auf 2,612 Euro die grössten Kursgewinne im EuroStoxx 50, im Stoxx 50 waren die Aktien der spanischen Banken Santander und BBVA mit einem Plus von jeweils 2,84 Prozent die besten Werte. Die Anteile an der schweizerischen CS Group legten 1,74 Prozent auf 27,52 Franken zu, Lloyds-Papiere gewannen in London 1,71 Prozent auf 80,15 Britische Pence.

Werte der von Börsianern eher als defensiv eingestuften Nahrungsmittel- und Getränkebranche gingen dagegen mit einem Minus von 0,85 Prozent am Ende der Branchenübersicht ins Wochenende. In den europäischen Leitindizes zählte entsprechend der niederländisch-britische Konzern Unilever mit einem Minus von 1,39 Prozent an der Amsterdamer Börse zu den grössten Verlierern. Im Sektorindex verloren Südzucker am Ende 2,41 Prozent.

Papiere des britischen Öl- und Gasunternehmens Centrica verteuerten sich um 1,51 Prozent auf 335,01 Pence. Händler verwiesen auf Pressespekulationen um eine Übernahmeofferte aus Katar oder von Electricite de France für die Briten. (awp/mc/upd/ps)

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