EU-Schluss: BASF-Warnung schürt Konjunktursorgen

EU-Schluss: BASF-Warnung schürt Konjunktursorgen

Paris – Eine Gewinnwarnung des Chemieriesen BASF hat am Dienstag den Investoren die globalen konjunkturellen Risiken wieder stärker vor Augen geführt. Die BASF-Aktien und auch der europäische Chemiesektor gerieten unter Druck. Der EuroStoxx 50 verlor 0,4 Prozent auf 3509,75 Punkte. Damit droht der Leitindex für die Eurozone aus dem Anfang Juni begonnenen Aufwärtstrend herauszufallen.

In Paris verlor der französische Cac 40 0,31 Prozent auf 5572,10 Zähler. Für den britischen Leitindex FTSE 100 ging es um 0,17 Prozent auf 7536,47 Punkte nach unten.

BASF als weltweit agierender Chemieproduzent und Konjunkturindikator hatte die Gewinnprognose für das laufende Jahr noch drastischer gekappt, als etliche Analysten das in den vergangenen Wochen bereits erwartet hatten. «BASF schockt die Branche», sagte Kreditanalystin Pia Ahrens von der Bayerischen Landesbank. In der Folge habe die Risikoaversion an den Finanzmärkten insgesamt wieder zugenommen. Europas Chemiesektor büsste 1,2 Prozent ein.

Die Ludwigshafener hatten ihre Ziele wegen einer trüberen Weltwirtschaft und der globalen Handelsstreitigkeiten kräftig eingedampft. Die Chemiebranche gilt als wichtiger Konjunkturindikator, weshalb Befürchtungen aufkamen, dass andere Branchen nachziehen könnten.

Noch stärker als der Chemiesektor standen die Rohstoffproduzenten , der wie BASF von den weltweiten Handelskonflikten in Mitleidenschaft gezogen wird, fiel um 1,6 Prozent. Zu den Gewinnern gehörten dagegen die als vergleichsweise sicher geltenden Sektoren Telekommunikation , Versorger und Immobilienwerte .

Auch in Zürich fielen vor allem konjunkturabhängige Titel zurück: Aktien der beiden Chemiekonzerne Clariant und Sika verloren 2 beziehungsweise 1,7 Prozent. Papiere des Siemens -Konkurrenten ABB gaben um 2,3 Prozent nach. Der Industriekonzern verkauft das Geschäft mit Solarwechselrichtern, das dürfte das zweite Quartal mit 430 Millionen US-Dollar belasten.

An das Ende des schweizerischen Leitindex SMI rutschten die Papiere des Personaldienstleisters Adecco mit 5,3 Prozent Abschlag. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hatte das Votum für die Aktien gleich um zwei Stufen von «Kaufen» auf «Verkaufen» gesenkt. (awp/mc/pg)

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