EU-Schluss: Trump verpasst der Börseneuphorie Dämpfer

EU-Schluss: Trump verpasst der Börseneuphorie Dämpfer

Paris – US-Präsident Donald Trump hat die Börsianer kurz vor dem Wochenende in ihrem Überschwang etwas gebremst. Es gebe keine Einigung, im Rahmen des geplanten Teilabkommens mit China bereits bestehende Strafzölle aufzuheben, sagte Trump. China sei stärker an einem Abkommen interessiert als die USA. Daraufhin gaben die Kurse an den grossen europäischen Handelsplätzen nach.

Der EuroStoxx 50, am Vortag noch auf den höchsten Stand seit zwei Jahren gestiegen, schloss 0,19 Prozent niedriger bei 3699,65 Punkten. Im Verlauf der Woche brachte es der Leitindex für die Eurozone indes auf ein Plus von gut zwei Prozent. Am Donnerstag hatten Äusserungen der chinesischen Seite den Eindruck erweckt, beide Seiten hätten sich darauf verständigt, bestehende Strafzölle bei Fortschritten in den Verhandlungen schrittweise zurückzunehmen.

In Paris trat der Cac 40 mit einem Minus von 0,02 Prozent auf 5889,70 Zählern auf der Stelle. Er war am Donnerstag auf den höchsten Stand seit mehr als zwölf Jahren geklettert. Für den britischen Leitindex FTSE 100 ging es am Freitag um rund 0,6 Prozent auf 7359,38 Punkte nach unten.

Unter den Einzelwerten sackten die Aktien von Richemont in Zürich nach Quartalszahlen um fast 6 Prozent ab. Börsianer kritisierten neben der gesunkenen Profitabilität auch das verlangsamte Umsatzwachstum. Die Kursverluste zogen auch die Anteilsscheine des Wettbewerbers Swatch in Mitleidenschaft: Die Titel des Uhrenherstellers büssten 1,8 Prozent ein.

Die französische Bank Credit Agricole verdiente im dritten Quartal dank gut laufender Geschäfte in der Vermögensverwaltung und im Investmentbanking überraschend viel. Da die Aktie zuletzt aber bereits sehr gut gelaufen war, reichte das nicht mehr aus, um den Anstieg fortzusetzen. Die Papiere verloren als Schlusslicht im Cac-40-Index 2,3 Prozent an Wert.

Die British-Airways-Mutter IAG tritt beim Ausbau ihres Flugangebots und ihrer Gewinnpläne auf die Bremse. Die Kapazität im Passagiergeschäft soll von 2020 bis 2022 im Schnitt weniger stark wachsen als bislang avisiert. Das Ergebnis je Aktie soll in diesem Zeitraum nebenfalls weniger stark zulegen. Die IAG-Aktien verloren 0,6 Prozent.

Die Titel von Telecom Italia stiegen um knapp 2 Prozent. Der Telekomanbieter hält trotz eines schwachen Quartals an seiner Jahresprognose fest. (awp/mc/pg)

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