EU-Schluss: EuroStoxx50 legt 1,1% auf 3413 Punkte zu

EU-Schluss: EuroStoxx50 legt 1,1% auf 3413 Punkte zu

Paris – Europas Börsen haben Entspannungssignale beim drohenden internationalen Handelskonflikt am Donnerstag positiv aufgenommen. Hinweise der Europäischen Zentralbank (EZB) auf ein allmähliches Ende der ultralockeren europäischen Geldpolitik jagten den Anlegern keine Angst ein.

Der zuvor träge Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zog am Nachmittag deutlich an und schloss 1,06 Prozent fester bei 3413,28 Punkten, womit er an seine gestrige Erholung anknüpfte. Für den CAC 40 in Paris ging es um 1,28 Prozent auf 5254,10 Punkte hoch und der Londoner FTSE 100 gewann 0,63 Prozent auf 7203,24 Zähler.

Über 100 Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses aus Donald Trumps republikanischer Partei sprachen sich in einem Brief an den US-Präsidenten gegen dessen geplante Strafzölle auf Stahl- und Aluminium-Importe aus. Mittlerweile liess Trump verlauten, es könne Ausnahmen für Kanada und Mexiko geben.

Derweil tasten sich Europas Währungshüter an einen Ausstieg aus ihrer ultralockeren Geldpolitik heran. Bei der Zinsentscheidung am Donnerstag in Frankfurt verzichtete die EZB auf die zuletzt übliche Formulierung, dass die Notenbank ihre milliardenschweren Anleihekäufe ausweiten könnte, sollten sich die Rahmenbedingungen verschlechtern. Volkswirte werten das als Signal zur Vorbereitung der Finanzmärkte auf ein Ende der Geldflut. Den Leitzins im Euroraum beliess der EZB-Rat wie erwartet auf dem Rekordtief von null Prozent.

Im europäischen Branchenvergleich brillierten am Donnerstag die Lebensmittel- und Getränkehersteller: Deren Subindex im marktbreiten Stoxx Europe gewann 2,04 Prozent. Dagegen führte der Index der Rohstoffunternehmen mit minus 0,72 Prozent die sehr kurze Verliererliste in der Übersicht an.

Die Aktien des französischen Energieversorgers Engie gewannen dank der angekündigten Dividendenerhöhung fast 4 Prozent – damit waren sie grösster Gewinner im EuroStoxx 50. Das abgeschlossene Geschäftsjahr 2017 war für Engie derweil eine Übergangszeit für die Neuausrichtung des Konzerns und den weiteren Schuldenabbau auch durch Anteilsverkäufe. Die Gewinnaussichten für 2018 liegen bei Erreichen der oberen Endes der Zielspanne auf Vorjahresniveau.

Die Titel des spanischen Baukonzerns ACS schnellten um knapp 8 Prozent nach oben. Im Bieterwettkampf um den spanischen Autobahnbetreiber Abertis zeichnet sich eine mögliche Einigung ab. Der italienische Kaufinteressent Atlantia und ACS bestätigten laufende Gespräche über ihre Übernahmepläne. Damit könnte der zuvor befürchtete Bieterkampf doch noch abgewendet werden. Die Titel von Atlantia gewannen rund 5 Prozent, während die Abertis-Anteilsscheine um fast 4 Prozent absackten.

Bei der Fluggesellschaft Air France-KLM mussten die Aktionäre einen Kursrückgang von viereinhalb Prozent verkraften. Der Lufthansa-Konkurrent habe mit seiner Umsatzentwicklung im Februar enttäuscht, schrieben die Analysten von Natixis. Die Airline berichtete zudem Verkehrszahlen für den vergangenen Monat.

Derweil verteuerten sich Renault-Titel nach dem gestrigen Kurssprung um weitere gut anderthalb Prozent. Hier stützten offenbar immer noch Spekulationen um eine Anteilsaufstockung durch den japanischen Kooperationspartner Nissan den Kurs, obwohl der schon am Vortag einen entsprechenden Bericht dementiert hatte. (awp/mc/pg)

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