EU-Schluss: Verlierer überwiegen – China enttäuscht einmal mehr

EU-Schluss: Verlierer überwiegen – China enttäuscht einmal mehr

London – Der Stabilsierung folgte erneut eine Ernüchterung: Die meisten europäischen Aktienmärkte sind am Donnerstag schwach aus dem Handel gegangen. Der EuroStoxx 50 verlor 0,94 Prozent auf 3152,86 Punkte, für den CAC 40 ging es in Paris um 0,66 Prozent auf 4413,49 Punkte nach unten. Der Londoner FTSE 100 konnte sich hingegen dem Abschwung entziehen und legte um 0,10 Prozent auf 6641,97 Punkte zu. Auch der schweizerische SMI verzeichnete moderate Zuwächse.

Die Freude über die Erholung der Wall Street nach Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten Notenbanksitzung währte nur kurz. Dann überlagerten laut Marktbeobachtern neue Sorgen um den Schlüsselmarkt China die Aussicht auf noch länger niedrige US-Zinsen. Dort waren die Einfuhren ebenso wie die Exporte überraschend zurückgegangen. «Die chinesischen Aussenhandelsdaten für März enttäuschen auf ganzer Linie», kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank aus Liechtenstein. Die Zahlen seien ein Signal für die aktuelle Schwäche der chinesischen Wirtschaft. Die Daten zeigen nach Einschätzung Gitzels auch, dass sich die Weltwirtschaft nur schleppend entwickelt.

Besonders schwach zeigte sich der Index des Autosektors, der am Ende des Branchentableaus fast zwei Prozent verlor. Ein Grossteil des Abschlags geht jedoch auf eine Dividendenzahlung bei Daimler zurück, deren Aktien optisch sehr schwach am Eurostoxx-Ende lagen. In Frankreich gehörten aber auch Renault zu den grössten Verlierern.

Gegen den Trend gefragt waren indes Konsumtitel – vor allem dank LVMH. Die Papiere des französischen Luxusgüterkonzerns sprangen um über drei Prozent an. UBS-Analystin Eva Quiroga schrieb, LVMH habe in den entscheidenden Sparten deutlich besser abgeschnitten als erwartet. Dazu gehört vor allem das einträgliche Geschäft mit Mode und Leder. Der Verkauf von Weinen und Spirituosen war hingegen zurückgegangen. Vor allem in China war die Nachfrage nach edlem Cognac sowie teurem Champagner geringer ausgefallen. (awp/mc/upd/ps)

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