EU-Verlauf: Freundlicher Wochenstart

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Paris – Neue Signale vom deutsch-französischen Gipfeltreffen zur Stützung der Banken haben am Montag die europäischen Aktienmärkte gestärkt und zu einer Fortsetzung des Aufwärtstrends der vergangenen Woche geführt. Der EuroStoxx 50 legte bis zur Mittagszeit um 0,59 Prozent auf 2.282,64 Punkte zu. In Paris stieg der CAC 40 um 0,77 Prozent auf 3.119,34 Punkte und der FTSE 100 kletterte in London um 0,68Prozent auf 5.339,68 Punkte. Die jüngsten Konjunkturdaten aus Italien und Frankreich waren positiv.

Die Bankentitel reagierten uneinheitlich auf die Veröffentlichungen zur Schuldenkrise. Positiv wurde die Ankündigung von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy vom Sonntagabend aufgenommen, wonach die beiden Länder bis Ende Oktober ein Gesamtpaket zur Stützung der europäischen Banken vorlegen wollen. Andy Brough, Direktor von Schroder Investment, sagte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Bloomberg, die beiden würden sich sicher etwas ausdenken. Es sei jetzt wichtig, eine Grundlage zu schaffen, auf der man aufbauen könne. Nach Ansicht eines IG-Markets-Analysten scheinen sich die europäischen Politiker jetzt stärker auf eine gemeinsame Linie zuzubewegen. Die Papiere von Unicredit legten um 2,50 Prozent zu, Intesa SanPaolo um 1,49 Prozent. Aktien der französisch-belgischen Bank Dexia Banque waren nach dem Bekanntwerden der Zerschlagungspläne zunächst vom Handel ausgesetzt.

Gleichzeitig verunsicherten aber Presseberichte über französische Banken die Anleger. Die französische Sonntagszeitung ?Le Journal du Dimanche? berichtete, BNP Paribas und Societe Generale planten eine Kapitalerhöhung. Beide Finanzinstitute dementierten den Bericht. Gleichzeitig hiess es im «Handelsblatt», die Hinweise auf eine harte Umschuldung Griechenlands verdichteten sich. Finanz- und Verhandlungskreisen zufolge würden in der Eurogruppe Szenarien für einen Schuldenschnitt von bis zu 60 Prozent durchgespielt. Französische Banken sind besonders stark in griechische Staatsanleihen investiert. Ihre Aktien gerieten unter Druck: Credit Agricole gaben 0,75 Prozent nach, Societe Generale 0,95 Prozent. BNP Paribas zogen nach schwachem Start bis zur Mittagszeit 0,46 Prozent an.

Die insgesamt positive Entwicklung an den Aktienmärkten dürfte zudem von den jüngsten Konjunkturdaten gestützt worden sein. Demnach ist die Industrieproduktion in Italien im August im Vergleich zum Vormonat überraschend stark um 4,3 Prozent gestiegen. Auch in Frankreich überstieg die Zunahme um 0,5 Prozent die Prognosen der Volkswirte.

Gefragt waren zudem die Telekommunikations– und Chemietitel. Telecom Italia gewannen 0,75 Prozent und Telefonica 0,50 Prozent. BASF verbesserten sich um 0,27 Prozent. Aktien der Mineralölgesellschaften tendierten uneinheitlich, nachdem die Ölpreise am Montag wieder angezogen haben. Auch diese Entwicklung stand nach Ansicht von Händlern an den Rohstoffmärkten in Zusammenhang mit der verbesserten Aussicht auf eine Eindämmung der Schuldenkrise in Europa. Ausserdem hatte HSBC die Papiere von Premier Oil hochgestuft. Total zogen um 1,27 Prozent an, Eni um 1,44 Prozent. Repsol-YPF verloren dagegen 0,46 Prozent. (awp/mc/ps)

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