EU-Schluss: Fortschritt im Handelskonflikt bescheren Gewinne

EU-Schluss: Fortschritt im Handelskonflikt bescheren Gewinne

London – Neue Signale für eine Entspannung im US-chinesischen Handelskonflikt haben die europäischen Börsen am Montag angetrieben. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone stieg auf das höchste Niveau seit Anfang 2018. Am Schluss stand ein Plus von 1,14 Prozent auf 3665,21 Punkte zu Buche. Vom Tief Ende vergangenen Jahres hat sich der Index mittlerweile um rund ein Viertel erholt.

Das geplante Teil-Handelsabkommen zwischen den USA und China steht nach Angaben beider Seiten kurz vor einem Abschluss. Der Wirtschaftsberater von US-Präsident Donald Trump, Larry Kudlow, sagte in Washington, mehrere Kapitel seien «praktisch fertig». Dazu zählten Agrarprodukte, Finanzdienstleistungen und Währungsfragen. Auch an anderer Stelle gebe es grosse Fortschritte.

Der Pariser Cac 40 stieg um 1,08 Prozent auf 5824,30 Punkte. Seine monatelange Klettertour hatte das französische Börsenbarometer zuletzt bereits auf den höchsten Stand seit Ende 2007 geführt. Für den britischen FTSE 100 ging es um 0,92 Prozent auf 7369,69 Punkte etwas moderater aufwärts. Der schweizerische Leitindex SMI stieg gar auf ein Rekordhoch.

Auch im Streit der USA mit Ländern diesseits des Atlantik gab es gute Nachrichten: US-Handelsminister Wilbur Ross bezeichnete Strafzölle auf Autoimporte aus Europa und auch aus Asien als vermeidbar. Sowohl die Gespräche mit einzelnen Unternehmen über ihre Investitionspläne als auch die Verhandlungen mit den Regierungen liefen gut, sagte Ross. «Die Handelsbeziehungen zwischen den USA und der EU bewegen sich in die richtige Richtung», sagte Analyst David Madden vom Broker CMC.

Die Aussagen von Ross trieben insbesondere die Autowerte europaweit an: Der Branchenindex schnellte um rund 3 Prozent in die Höhe. Händler sprachen von einem ermutigenden Signal, warnten aber zugleich auch davor, dass solche politikstrategischen Aussagen stets mit Vorsicht zu geniessen seien.

In London sprangen die Papiere von Ryanair um mehr als 8 Prozent nach oben. Anleger zeigten sich erfreut angesichts zuletzt guter Geschäfte. Der Billigflieger hatte in dem für Airlines wichtigen Sommerquartal mehr verdient als von Analysten erwartet. Unternehmenschef Michael O’Leary rechnet allerdings in den kommenden Monate mit verunsicherten Verbrauchern, weil weiterhin ein Brexit ohne Abkommen im Raum steht.

In Mailand zogen die Papiere von Ferrari um 6,5 Prozent an. Nach einem starken dritten Quartal hatte der Hersteller teurer Fahrzeuge die Ziele für das Gesamtjahr erhöht. (awp/mc/ps)

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