EU-Schluss: EXTX50 gibt 1,1% auf 2966 Punkte nach

EU-Schluss: EXTX50 gibt 1,1% auf 2966 Punkte nach

Paris – Eher enttäuschende Unternehmenszahlen haben Europas Börsen am Donnerstag ins Minus gedrückt. Insbesondere Bankwerte wurden trotz erfreulicher Quartalszahlen letztlich gemieden und rutschten in die Verlustzone. Die Anleger hielten sich vor der Bekanntgabe der Stresstest-Ergebnisse der europäische Bankenaufsicht EBA zurück, sagten Börsianer. Die EBA wird an diesem Freitag um 22.00 Uhr deutscher Zeit mitteilen, ob die Geldhäuser genügend Kapitalpuffer haben, um einen Absturz der Wirtschaft und einbrechende Immobilienpreise zu verkraften.

Der EuroStoxx 50 schloss 1,11 Prozent tiefer bei 2966,10 Punkten, nachdem er am Vortag noch um 0,7 Prozent gestiegen war. Beim französischen CAC-40-Index stand am Donnerstag ein Minus von 0,59 Prozent auf 4420,58 Punkte zu Buche. Der britische FTSE-100-Index gab um 0,44 Prozent auf 6721,06 Punkte nach.

Die Berichtssaison der grossen europäischen Unternehmen dominierte das Handelsgeschehen. Die französische Grossbank BNP Paribas hatte im zweiten Quartal ähnlich viel verdient wie im Vorjahr, lag aber über den Erwartungen von Analysten. Doch auch BNP-Aktien litten unter der allgemeinen Zurückhaltung der Anleger und büssten anfängliche Gewinne ein. Am Ende stand ein Minus von knapp 1,5 Prozent.

Der Grossbank Credit Suisse (CS) half letztlich ebenfalls nicht, dass sie im zweiten Quartal besser als gedacht durch das schwierige Umfeld gekommen war und überraschend einen Gewinn erzielt hatte. Die CS-Papiere landeten am Ende des schweizerischen Leitindex SMI mit einem Abschlag von 5 Prozent.

Die Aktien der Lloyds Banking Group sackten als Schlusslicht im FTSE 100 um fast 6 Prozent ab. Gut einen Monat nach dem Brexit-Referendum zieht die britische Grossbank erste Konsequenzen. Das seit der Finanzkrise teilverstaatlichte Institut kündigte an, seinen Sparkurs zu verschärfen und bis Ende 2017 weitere 3000 Stellen zu streichen.

Am EuroStoxx-Ende fielen die Papiere von Carrefour um 5,49 Prozent auf 22,40 Euro. Der französische Handelskonzern war zwar trotz Streiks und schlechtem Sommerwetter in der Heimat besser durch die erste Jahreshälfte gekommen als von Experten erwartet. Doch offenbar verunsichern der Preiskampf mit Discountern, die wirtschaftliche Lage Brasiliens und die Verluste im China-Geschäft die Anleger weiterhin.

Der französische Lebensmittelkonzern Danone hingegen hatte sich mit Preiserhöhungen erfolgreich gegen sinkende Verkaufsmengen behauptet. Die Anteilsscheine waren mit einem Plus von gut 3 Prozent der Spitzenreiter im EuroStoxx.

Derweil hatten die niedrigen Ölpreise den Konzern Royal Dutch Shell auch im zweiten Quartal stark belastetet. Shell-Aktien verloren knapp 3 Prozent.

Die Aktien der BT Group hingegen stiegen in London um gut 3 Prozent. Neue Breitband-Anschlüsse und der Wiedereinstieg in den Mobilfunk hatten dem britischen Telekomkonzern einen guten Start ins neue Geschäftsjahr beschert.

Um gar mehr als 7 Prozent nach oben schnellten die Anteilsscheine von AstraZeneca . Börsianer begründeten dies mit Spekulationen, dass der Wettbewerber Novarits an einer Übernahme des britisch-schwedischen Pharmakonzerns interessiert sein könnte. Entsprechende Gedankenspiele hatte ein Analyst der US-Bank Citigroup angestellt.

In Madrid schliesslich büssten die Papiere von Telefonica rund 4,5 Prozent ein. Schwache Geschäfte in Deutschland, Grossbritannien und der starke Euro hatten auf das Ergebnis des spanischen Telekomkonzerns gedrückt. (awp/mc/pg)

Euronext

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