EU-Schluss: Kursrutsch im späten Handel

EU-Schluss: Kursrutsch im späten Handel

Paris – Die wichtigsten europäischen Börsen sind am Mittwoch nach einem zunächst freundlichen Verlauf im späten Handel ins Minus gedreht und haben tiefer geschlossen. Der EuroStoxx50  verlor letztlich 0,67 Prozent auf 3169,23 Punkte. Der Cac-40-Index  in Paris fiel um 1,22 Prozent auf 4312,30 Zähler zurück. Der Londoner FTSE 100  sank um 0,50 Prozent auf 6773,44 Punkte.

Händler verwiesen auf Aussagen des ehemaligen Präsidenten der US-Notenbank, Alan Greenspan. Dieser hatte in einem TV-Interview gesagt, er rechne mit einer deutlichen Korrektur am Aktienmarkt, nachdem die Börsen in den vergangenen Jahren so deutlich gestiegen seien. Ferner kursierten nach dem unerwartet starken US-Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal Spekulationen um eine frühere Zinswende in den USA. Heute Abend will die US-Notenbank über ihre jüngste geldpolitische Sitzung informieren.

Aus Branchensicht war der europäische Öl- und Gassektor wegen der verschärften Sanktionen gegen Russland mit einem Minus von 1,98 Prozent klares Schlusslicht im Stoxx Europe 600. Schwach zeigte sich auch die Baubranche , die wegen enttäuschender Zahlen von Holcim und HeidelbergCement 1,45 Prozent verlor. Beim Baustoffhersteller Holcim hatten negative Währungseffekte für rückläufige Zahlen gesorgt, die Titel verloren fast fünf Prozent. Konkurrent HeidelbergCement hatte unter dem starken Euro gelitten, der im zweiten Quartal die Zuwächse komplett aufzehrte. Die Aktien rutschten um knapp drei Prozent ab.

Der Banken-Index gewann 0,24 Prozent. Er profitierte von positiv aufgenommenen Zahlen von Barclays und BBVA. Die Barclays-Titel gewannen 4,24 Prozent, obwohl Probleme im Investmentbanking die Briten in der ersten Jahreshälfte schwer belastet hatten. Der deutlich gestiegenen Nettogewinn war vor allem die Folge zahlreicher negativer Sondereffekte im Vorjahr. Der spanische Konkurrent BBVA hatte seinen Erholungskurs im zweiten Quartal fortgesetzt, was dessen Aktien um gut ein Prozent steigen liess. Dagegen verloren Banco Espirito Santo mehr als zehn Prozent. Die angeschlagene portugiesische Grossbank sagte kurzfristig eine ausserordentliche Aktionärs-Generalversammlung ab.

Der reissende Flugzeugabsatz hatte Airbus einen überraschend kräftigen Ergebnissprung beschert. Die Aktien legten um drei Prozent zu. Die Rückkehr in die Gewinnzone nach verlustreichen Jahren verhalf den Peugeot-Titeln zu einem Anstieg von sechs Prozent. Ein enttäuschender Nettogewinn liess die Fiat-Papiere um zwei Prozent absacken. Total fielen um knapp fünf Prozent. Ein schwaches Raffineriegeschäft und eine sinkende Produktion hatten den Quartalsgewinn des Ölkonzerns erneut einbrechen lassen. (awp/mc/pg)

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