EU-Schluss: EuroStoxx im Minus

EU-Schluss: EuroStoxx im Minus

London – Der EuroStoxx 50 hat am Donnerstag unter Sorgen wegen eines möglichen früheren Zinsanstiegs in den USA gelitten. Hinzu kamen enttäuschende Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten. Der Leitindex der Eurozone war kurz nach der US-Börseneröffnung am Nachmittag um rund ein Prozent ins Minus gerutscht, erholte sich dann aber wieder etwas. Zum Handelsschluss stand noch ein Verlust von 0,59 Prozent auf 3233,19 Punkte zu Buche.

Der CAC 40 in Paris fiel um 0,47 Prozent auf 4439,63 Punkte. Der Londoner FTSE-100-Index («Footsie») hingegen trat mit plus 0,02 Prozent bei 6735,12 Punkten auf der Stelle. Hier stützte ein Kurssprung bei den Aktien des Börsenbetreiber London Stock Exchange.

Die US-Notenbank könnte ihren Leitzins möglicherweise früher als bisher gedacht anheben. Der Chef der regionalen Notenbank von St. Louis, James Bullard, rechnet bereits Ende des ersten Quartals 2015 mit der ersten Zinserhöhung der Fed seit 2006. Der Währungshüter begründete seine Prognose mit der aktuell starken konjunkturellen Entwicklung in den USA. Bisher wird am Markt für Mitte 2015 eine erste Zinserhöhung in den Vereinigten Staaten erwartet. Darüber hinaus waren die Ausgaben der amerikanischen Verbraucher im Mai schwächer gestiegen als erwartet.

Unter den einzelnen Branchen war die des Bankensektors mit minus 1,11 Prozent die schwächste in Europa. In London etwa büssten die Papiere der Bank Barclays am «Footsie»-Ende rund sechseinhalb Prozent ein. Der Generalstaatsanwalt des Bundesstaates New York hatte am Vorabend eine Klage angekündigt. Eric Schneiderman wirft dem Finanzinstitut «systematischen Betrug und Täuschung» vor. Die Bank äusserte sich zunächst nicht. Titel von Standard Chartered sackten um mehr als vier Prozent ab, nachdem die Bank gewarnt hatte, dass ihr Halbjahresgewinn um 20 Prozent einbrechen dürfte.

Der Finanzsektor hingegen legte mit plus 1,29 Prozent am kräftigsten zu. Auftrieb kam vor allem durch Kursgewinne der LSE-Aktien in Höhe von rund sechs Prozent. Der Börsenbetreiber London Stock Exchange will den US-Vermögensverwalter und Indexanbieter Russell für 2,7 Milliarden US-Dollar (rund 2 Milliarden Euro) in bar übernehmen.

Eine positive Studie der australischen Bank Macquarie gab den Aktien von Vodafone Auftrieb. Sie stiegen um mehr als zwei Prozent. Der negative Umsatztrend des Telekomkonzerns nähere sich seinem Tiefpunkt und die Dividende sei für mindestens drei Jahre gesichert, schrieb Analyst Guy Peddy. Im EuroStoxx 50 waren die Papiere von Groupe Danone nach einer positiven Studie der Investmentbank Natixis Favorit mit einem Plus von rund zwei Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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