Europa-Schluss: Börsen setzen auf Eindämmung der Epidemie

Europa-Schluss: Börsen setzen auf Eindämmung der Epidemie

London – Die Hoffnung auf Fortschritte in China in der Bekämpfung des Coronavirus hat die europäischen Börsen am Mittwoch weiter nach oben getrieben. Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 gewann 1,22 Prozent auf 3777,84 Punkte. Seit Wochen beginn beläuft sich die Erholung auf knapp vier Prozent. Damit sind die Verluste der schwachen Vorwoche komplett wieder aufgeholt.

Börsianer begründeten den zurückgekehrten Optimismus mit chinesischen Medienberichten, denen zufolge ein «effektives Präparat» gegen das Virus gefunden worden sei. Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets wies darauf hin, dass diese Berichte nicht bestätigt und von der Weltgesundheitsorganisation bereits dementiert worden seien. Gleichwohl verfestige sich mit ihnen die Erwartung an der Börse, dass eine drohende konjunkturelle Delle ausgebügelt werden könne.

Der französische Leitindex Cac 40 legte um 0,85 Prozent auf 5985,40 Punkte zu. Der Londoner FTSE 100 stieg mit 0,57 Prozent auf 7482,48 Zähler etwas weniger stark. Hier bremsten Kursverluste von Schwergewichten wie Imperial Brands, Vodafone und GlaxoSmithKline.

Abgesehen von den Telekomtiteln verzeichneten sämtliche Sektoren Gewinne. Der Telekomsektor verlor, belastet von der schwachen Vodafone-Aktie, ein halbes Prozent. Die Sektoren Automobilbau und Öl und Gas waren die Favoriten mit jeweils mehr als zwei Prozent Plus.

In Paris standen die Aktien von Vinci und BNP nach Quartalszahlen im Fokus. Der Bau- und Infrastrukturkonzern Vinci übertraf die Erwartungen, die Aktie stieg um 1,8 Prozent. BNP Paribas legten um 0,7 Prozent zu. Die Grossbank steigerte den Gewinn im vierten Quartal wie erwartet.

In London verloren die Papiere von Vodafone fast drei Prozent. Laut einem Analysten ging das Umsatzwachstum im dritten Geschäftsquartal etwas stärker zurück als erwartet. IAG gewannen dagegen knapp vier Prozent. Aussagen des Managements der Airline-Gruppe, dass bislang keine grösseren Auswirkungen durch das Coronavirus spürbar seien, trieben den Kurs an.

Imperial Brands indes rutschten nach einer Gewinnwarnung des Tabakkonzerns um fast sieben Prozent ab an das Ende des FTSE 100. Der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline rechnet nach einem Gewinnplus im vergangenen Jahr für 2020 mit einem Rückgang. Der Kurs fiel daraufhin um mehr als vier Prozent.

In der Schweiz legten die Anteile des Siemens-Konkurrenten ABB um fast fünf Prozent zu, ABB war damit der gefragteste Wert im Leitindex SMI. Barclays sprach von soliden Schlussquartalszahlen 2019, die Bank UBS sah ermutigende Zeichen für eine Stabilisierung der Geschäfte in China.

In Dänemark legten Vestas Wind nach Geschäftszahlen um gut fünf Prozent kräftig zu. Auch die Papiere von Novo Nordisk waren mit einem Aufschlag von mehr als vier Prozent gefragt. Der Insulin-Hersteller profitierte 2019 von einer guten Nachfrage nach Medikamenten gegen Diabetes. (awp/mc/ps)

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