EU-Verlauf: Kurse unter Druck

EU-Verlauf: Kurse unter Druck

Paris – Vor dem mit Spannung erwarteten Slowakei-Votum zur Erweiterung des Euro-Rettungsfonds EFSF haben die wichtigsten europäischen Aktienindizes am Dienstag schwächer tendiert. Händler zeigten sich alarmiert, dass die schnelle Erweiterung des Rettungsfonds nun in den Händen einer kleinen slowakischen Regierungspartei liegt, die den Plan bisher ablehnt. Der EuroStoxx 50 verlor bis zur Mittagszeit 0,82 Prozent auf 2.301,73 Punkte. In Paris gab der CAC 40 0,74 Prozent auf 3.138,14 Zähler nach. Der Londoner FTSE 100 sank um 0,76 Prozent auf 5.358,05 Punkte.

Angesichts der politischen Unsicherheit herrschte grosse Zurückhaltung an den europäischen Aktienmärkten. Die jüngste Kursrally sei auch mit geringen Umsätzen verbunden gewesen, sagte eine Händlerin. Die Anleger seien also nicht so ohne weiteres bereit, vor der Abstimmung im slowakischen Parlament sehr viel zu investieren. Die slowakische Regierungschefin hatte die Zustimmung zum neuen EFSF-Rettungsfonds zudem mit der Vertrauensfrage verbunden, so dass ein Nein der Parlamentarier gleichzeitig eine Regierungskrise auslösen würde. Die sozialdemokratische Oppositionspartei Smer von Ex-Premier Robert Fico könnte aber in einer zweiten Abstimmung noch für die fehlenden Ja-Stimmen für die EFSF-Erweiterung sorgen. Sie hatte daran bisher aber stets die Bedingung geknüpft, dass die gegenwärtige Regierung zurücktritt.

Ungeachtet dessen gehörten Bankenwerte erneut zu den Gewinnern im EuroStoxx 50. Spitzenreiter Unicredit stieg um 3,63 Prozent, gefolgt von Societe Generale mit plus 1,76 Prozent und BNP Paribas mit plus 1,31 Prozent.

Eine kritische Branchenstudie von Goldman Sachs setzte Telekomtitel unter Druck. Telecom Italia verloren nach einer Herabstufung durch die Analysten der US-Bank 2,45 Prozent. Telefonica gaben auf Grund einer Absenkung durch Goldman Sachs 1,49 Prozent nach.

Auf der Verkaufsliste standen vor allem Bergbautitel und Mineralölgesellschaften. Kupferpreise waren zuvor unter Druck geraten, nachdem die Nachfrage auf dem chinesischen Rohstoffmarkt geringer war als zuletzt. In London verloren Xstrata 2,25 Prozent, Rio Tinto 1,20 Prozent und BHP Billiton 1,87 Prozent. Im Eurostoxx 50 verbilligten sich Total um 0,33 Prozent und Repsol-YPF um 1,56 Prozent. (awp/mc/ps)

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