EU-Schluss: ESTX50 gewinnt 1,2% auf 3’278 Punkte

EU-Schluss: ESTX50 gewinnt 1,2% auf 3’278 Punkte

London – Der wieder aufgenommene Rekordlauf an den US-Börsen hat am Donnerstag auch die Aktienmärkte in Europa beflügelt. Börsianer verwiesen für die optimistische Gesamtmarktstimmung auf Aussagen des US-Präsidenten Donald Trump zu Steuerplänen sowie auf die Charttechnik.

Der EuroStoxx 50, Leitindex der Eurozone, schloss mit plus 1,23 Prozent auf 3277,79 Punkte knapp unter seinem kurz zuvor erreichten Tageshoch. Der Pariser CAC 40 gewann 1,25 Prozent auf 4826,24 Punkte. Der britische FTSE 100 legte am Tag, nachdem das Unterhaus dem Brexit-Gesetz zugestimmt hat, um 0,57 Prozent auf 7229,50 Punkte zu.

Marktanalyst Michael Hewson von CMC Markets zufolge halfen vor allem die Worte Trumps, in den nächsten zwei bis drei Wochen «Phänomenales» zum Thema Steuern bekanntgeben zu wollen. Bereits im Wahlkampf hatte der neue Präsident weitreichende Steuersenkungen angekündigt.

Jochen Stanzl, Hewsons Kollege in Deutschland, interpretierte den neuerlichen Rekordlauf des Dow Jones Industrial ausserdem als «starkes technisches Signal», das mit Blick auf eine Fortsetzung der Rekordjagd an der Wall Street zuversichtlich stimme.

Sektorweit gab es mit Ausnahme der Lebensmittel- und Getränkebranche, die um 0,17 Prozent nachgab, nur Gewinner. Besonders gefragt waren Bankenwerte mit einem Branchenplus von 1,25 Prozent. Im Zuge der Berichtssaison profitierten die Papiere der Societe Generale mit einem Aufschlag von 2,29 Prozent von ihren Zahlen zum abgelaufenen Jahr. Mit einem Gewinnanstieg um 15 Prozent übertraf das im EuroStoxx 50 gelistete Institut die Erwartungen der Experten. Die Aktien der italienischen Bank Unicredit gewannen nach der Vorlage von erwartet schwachen Quartalszahlen 1,37 Prozent. Erst in der vergangenen Woche war eine Kapitalerhöhung gestartet worden, die noch bis Mitte März läuft. Zudem wird der Konzern umgebaut und Stellen gestrichen.

Auf der Gewinnerseite standen ausserdem die Papiere des Ölkonzerns Total mit einem Plus von 1,27 Prozent. Während Konkurrenten wie BP oder Shell zuletzt die Erwartungen verfehlten, fiel der Gewinn bei den Franzosen höher aus, als von Analysten prognostiziert worden war. Zudem kam der Dividendenvorschlag gut an. Mit plus 1,23 Prozent war auch hier der gesamte Sektor besonders gefragt und allen voran legten Aktien aus dem Gesundheitsbereich zu.

Unter den Berichtsunternehmen jedoch dominierten an diesem Tag ansonsten eher die roten Vorzeichen. Die Papiere des norwegischen Aluminiumproduzenten Norsk Hydro büssten in Oslo knapp 1 Prozent ein und Zurich Financial fielen in Zürich um 0,53 Prozent. Analysten bemängelten bei dem Schweizer Versicherer vor allem die gesunkene Profitabilität im Neugeschäft mit Lebensversicherungen.

Einen steilen Kursrutsch von fast 8 Prozent mussten in London die Aktien von Thomas Cook verkraften. Der Reisekonzern blickt auf einen durchwachsenen Winter zurück und blieb angesichts des unsicheren politischen und wirtschaftlichen Umfelds für das gesamte Geschäftsjahr 2016/17 weiter vorsichtig. (awp/mc/upd/ps)

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