EU-Schluss: Leichter – Schottland-Referendum belastet

EU-Schluss: Leichter – Schottland-Referendum belastet

PLondon – Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte haben zum Wochenauftakt Verluste verzeichnet. Händlern zufolge belasteten die Ukraine-Krise sowie Sorgen um den anstehenden Volksentscheid über Schottlands Unabhängigkeit von Grossbritannien. Der EuroStoxx 50 schloss mit einem Minus von 0,24 Prozent bei 3267,54 Punkten. Der Cac 40 in Paris sank um 0,26 Prozent auf 4474,93 Zähler. Der Londoner FTSE 100 gab letztlich um 0,30 Prozent auf 6834,77 Punkte nach, stand im Verlauf wegen der Schottland-Thematik aber auf weitaus tieferem Terrain.

Auch an anderen Finanzmärkten hat sich das erhöhte Risiko einer Loslösung Schottlands von Grossbritannien bemerkbar gemacht. Das britische Pfund geriet am Montag ebenso unter Druck wie britische Staatsanleihen. Am Wochenende hatte eine Umfrage des Forschungsinstituts YouGov eineinhalb Wochen vor der Abstimmung erstmals eine Mehrheit für eine Abspaltung Schottlands vom Vereinigten Königreich ergeben. Auch Analysten wiesen auf die grössere Gefahr einer Spaltung Grossbritanniens hin. Zudem belastete die Unsicherheit um den brüchigen Waffenstillstand in der Ostukraine sowie drohende weitere EU-Sanktionen gegen Russland samt möglichen Vergeltungsmassnahmen.

Branchenweit gab es zu Wochenbeginn in Europa nur zwei Gewinner: den Technologiesektor und das Gesundheitssegment mit Gewinnen von 0,89 und 0,20 Prozent. Die grössten Verluste verbuchten Öl- und Gaswerte, die unter sinkenden Ölpreisen litten und um 1,26 Prozent nachgaben. Der Brent-Ölpreis war am Morgen erstmals seit Juni 2013 wieder unter die 100-Dollar-Marke gefallen.

Im Eurostoxx knüpften Orange an ihre Erholungstour der vergangenen Woche an und legten um ein knappes Prozent zu. Am Index-Ende standen die Papiere des Versorgers Iberdrola. mit minus 1,13 Prozent. In London knickten Papiere von Associated British Foods um 5,23 Prozent ein, da die zum Konzern gehörende Bekleidungskette Primark laut vorläufigen Daten mit ihren Umsatzzahlen für das Geschäftsjahr 2013/14 die Markterwartungen nicht erfüllt hatte.

Um mehr als fünf Prozent aufwärts ging es dagegen für den Haushaltsgerätehersteller Electrolux. Hier kam der jüngste Zukauf am Markt gut an. Die Schweden, zu denen auch die Marke AEG gehört, übernehmen die Haushaltsgeräte-Sparte von General Electric (GE) und legen dafür umgerechnet 2,55 Milliarden Euro auf den Tisch.

Aktien von Air France-KLM verbilligten sich nach Verkehrszahlen um 0,27 Prozent. Die Papiere des Billigflug-Wettbewerbers Ryanair sanken um 0,87 Prozent. Die Iren haben beim Flugzeugbauer Boeing 100 Mittelstreckenjets des Typs 737 MAX 200 fest bestellt und sich für 100 weitere eine Kaufoption gesichert. Das Maximalvolumen soll sich laut Listenpreisen auf über 22 Milliarden Dollar (17 Mrd Euro) belaufen. (awp/mc/upd/ps)

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