EU-Schluss: Richtung fehlt

EU-Schluss: Richtung fehlt

London – Die jüngsten Rekorde an der Wall Street haben Europas Börsen am Dienstag keinen Schwung gegeben. Allerdings kamen auch die Aktienkurse in New York trotz erneuter Bestmarken für den Leitindex Dow Jones Industrial und den Technologiewerte-Index Nasdaq 100 nur wenig von der Stelle.

Der EuroStoxx 50 pendelte um sein jüngst erreichtes Niveau und schloss 0,04 Prozent höher bei 3607,77 Punkten. Damit bewegt sich der Leitindex der Eurozone schon den zwölften Handelstag in Folge in einer engen Spanne um die Marke von 3600 Punkten. Für den französischen Cac 40 ging es letztlich um 0,03 Prozent auf 5361,37 Zähler abwärts und der britische FTSE 100 verlor 0,14 Prozent auf 7516,17 Punkte.

Der spanische Leitindex Ibex 35 stieg indes um 0,35 Prozent auf 10 216,80 Punkte, obwohl sich im Katalonien-Konflikt die Spannungen zwischen der Zentralregierung in Madrid und den Separatisten in Barcelona weiter verschärften. Grund dafür war die Inhaftierung zweier prominenter Aktivisten der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung. Zudem korrigierte Madrid die Wachstumserwartung für das kommende Jahr wegen des Konflikts nach unten.

Schwächste Branche im marktbreiten Stoxx Europe 600 waren die Rohstoffwerte, deren Subindex 1,36 Prozent verlor. Der Index der Reise- und Freizeitbranche sank um 0,60 Prozent. Die Richtung gaben hier die Aktien von Merlin Entertainment vor, die in London wegen eines enttäuschenden Ausblicks am Ende um knapp 16 Prozent einbrachen. Laut Neil Wilson von ETX Capital wirkt sich die Terrorangst weiterhin negativ auf die Geschäfte des Freizeitpark-Betreibers aus.

Zu den Gewinnern gehörten hingegen die Aktien von Medienunternehmen, Energieversorgern und Banken. Pearson stiegen in London nach der Zahlenvorlage um rund 7 Prozent. Der Bildungsverlag hatte für das Gesamtjahr in Aussicht gestellt, dass der Gewinn in der oberen Hälfte der bisherigen Zielspanne liegt. In Zürich sorgte der Einstieg eines aktivistischen Aktionärs bei Credit Suisse für ein Plus von mehr als 1 Prozent. Börsianer verwiesen auf Medienberichte über eine Beteiligung des Investors Rudolf Bohli, der offensichtlich auf eine Aufteilung des Bankhauses in drei Sparten drängen soll.

Der Lebensmittelkonzern Danone hatte im dritten Quartal ein unerwartet starkes Umsatzplus verzeichnet und rechnet nun mit einem höheren Gewinn im Gesamtjahr als bisher. Zum Schluss standen die Aktien fast 2 Prozent im Plus.

Spitzenreiter im EuroStoxx und im Pariser Cac 40 waren die Aktien von Airbus mit einem Anstieg um annähernd 5 Prozent. Der Flugzeughersteller hatte sich die Mehrheit an der C-Serie des kanadischen Herstellers Bombardier gesichert, einer aussichtsreichen Produktreihe für Mittelstrecken. (awp/mc/ps)

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