EU-Schluss: EuroStoxx auf Höchststand seit Herbst 2008

EU-Schluss: EuroStoxx auf Höchststand seit Herbst 2008

London – Der EuroStoxx 50 hat nach der jüngsten Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag auf dem höchsten Stand seit Herbst 2008 geschlossen. Die EZB steuert auf eine abermalige Lockerung ihrer Geldpolitik zu, falls die Inflation noch weiter sinkt. Der zuletzt mickrige Preisdruck in der Eurozone hatte die Sorgen vor einer Deflation angefacht – also einer Spirale sinkender Preise quer durch die Warengruppen, die zum Käufer- und Investitionsstreik führen und so die Konjunktur einfrieren könnte. Ihren Leitzins hatte die EZB wie von Volkswirten erwartet nicht angetastet.

Der Leitindex der Eurozone zog am Ende um 0,61 Prozent auf 3206,76 Punkte an. So hoch hatte er zuletzt im September 2008 notiert. Für den CAC 40 in Paris ging es um 0,42 Prozent auf 4449,33 Punkte nach oben. Der Londoner FTSE 100 hingegen litt unter der Schwäche der Bergbauaktien und verlor 0,15 Prozent auf 6649,14 Punkte.

Für Analyst Ralf Umlauf von der Helaba zeugt die Einschätzung der konjunkturellen Lage durch die Europäische Zentralbank indes von verhaltenem Optimismus. Daher seien die Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi wohl kein Signal für unmittelbar bevorstehende Aktivitäten der Währungshüter.

Im Branchenvergleich bildeten Rohstoffwerte das Schlusslicht: Der entsprechende Sektorindex im Stoxx Europe 600 fiel um 0,59 Prozent. Banken hingegen hatten mit plus 0,82 Prozent die Nase vorn.

An der Spitze des EuroStoxx 50 stiegen dementsprechend die Aktien von BBVA um 3,61 Prozent auf 9,22 Euro. An zweiter und dritter Stelle folgten die Titel von Intesa SanPaolo und der Unicredit mit Gewinnen von mehr als beziehungsweise knapp drei Prozent.

Papiere der Credit Suisse legten nach einem verhaltenen Start mit dem Markt zu und schlossen 0,79 Prozent höher. Die Grossbank war im Schlussquartal 2013 wegen des US-Steuerstreits in die roten Zahlen gerutscht. Wegen der Rückstellungen für die noch nicht abgeschlossenen Untersuchungen des US-Justizministeriums musste sie ihre Anfang Februar veröffentlichten Zahlen revidieren.

Ansonsten sorgten Analystenkommentare für teils deutliche Kursbewegungen. So fielen die Titel von Pernod Ricard um mehr als ein Prozent, nachdem Credit Suisse den Verkauf der Aktien des Spirituosenherstellers empfohlen hatte. Es könnte länger dauern als gedacht, bis die Umsätze in China wieder zulegten, hiess es. An der Spitze des FTSE 100 kletterten die Anteilsscheine des Ölkonzerns Tullow Oil um mehr als sechs Prozent, nachdem UBS zum Kauf der Aktien geraten hatte. (awp/mc/ps)

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