EU-Verlauf: ESTX50 taucht 1,8% auf 3’401 Punkte

EU-Verlauf: ESTX50 taucht 1,8% auf 3’401 Punkte

London – Die Anleger in Europa haben sich am Dienstag weiter von den wieder entbrannten Zollstreitigkeiten zwischen den USA und China verunsichern lassen. Der EuroStoxx blieb gemeinsam mit den US-Börsen auf Talfahrt. Zunächst noch solide gestartet, schloss er 1,78 Prozent tiefer bei 3401,16 Punkten. Schwache Konjunktursignale aus der Eurozone trugen ihr Übriges zur schlechten Stimmung bei.

Zeitweise hatte es nach der Androhung höherer Einfuhrzölle für China-Produkte durch US-Präsident Donald Trump noch beruhigend gewirkt, dass die Verhandlungen am Donnerstag weiter gehen sollen. Allerdings zeugten Aussagen der US-Regierung zu den Beweggründen der neuerlichen Drohungen davon, dass die Fronten wieder verhärtet sind. Die zunehmenden internationalen Spannungen brachten die EU-Kommission dazu, erneut ihre Konjunkturprognose für den Währungsraum zu senken.

Für den Cac 40 in Paris ging es am Ende um 1,60 Prozent auf 5395,75 Punkte nach unten. In London kehrte der FTSE 100 nach seiner feiertagsbedingten Pause vom Montag mit einem Abschlag von 1,63 Prozent auf 7260,47 Punkte in den Handel zurück.

Branchenweit wurde der Immobiliensektor mit einem Anstieg um etwa 1 Prozent favorisiert, weil er von Anlegern in unsicheren Börsenzeiten als defensives Investment geschätzt wird. Gleiches gilt für Versorger, deren Branchenindex mit einem Anstieg um 0,6 Prozent die zweite positive Ausnahme in der Sektortabelle war.

Umgekehrt zeigten sich die konjunkturempfindlichen Sektoren von ihrer schwachen Seite, darunter jene der Auto-, Chemie- und Rohstoffunternehmen sowie der Banken. Letztere waren mit einem Abschlag von gut 2,5 Prozent neben den Öl- und Gasaktien das Schlusslicht in der Branchenwertung. In der Ölbranche kam hinzu, dass auch die Ölpreise wegen der Zollsorgen ihre Verluste ausweiteten.

Im EuroStoxx waren die Aktien von AB Inbev am Ende mit einem 3,5-prozentigen Abschlag unter den grössten Verlierern. Der Brauereikonzern hatte ergebnisseitig mit seinen Zahlen zum ersten Quartal enttäuscht. Für Danone galt ein hinterer Rang im Leitindex der Eurozone nur optisch, weil der Joghurthersteller an diesem Tag seine Dividende ausschüttete.

Carrefour waren nach Zahlen in Paris mit einem Anstieg um 2,7 Prozent die positivste Ausnahme. Laut Analyst Borja Olcese von JPMorgan hatte sich der Marktanteil der Supermarktkette am französischen Heimatmarkt nicht so schwach entwickelt wie befürchtet.

Die Anteile von Alstom stiegen in Paris um 1,2 Prozent. Zwar hätten Umsatz und operatives Ergebnis des Zugbauers etwas unter den Erwartungen gelegen, doch die Aufträge und auch die Dividende seien überraschend stark ausgefallen, hiess es etwa seitens der Citigroup.

Solide Quartalszahlen machten die Papiere des Stellenvermittlers Adecco im schweizerischen Leitindex SMI mit 0,4 Prozent zu einem von lediglich zwei Gewinnern. Umsatz und Ergebnis hatten die Konsensschätzungen teils deutlich übertroffen. (awp/mc/ps)

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