EU-Schluss: Verluste – Fed mit ‹Tapering› im Hinterkopf

EU-Schluss: Verluste – Fed mit ‹Tapering› im Hinterkopf

Paris – Europas Börsen haben ihre zu Wochenbeginn erzielten Gewinne am Dienstag zum Teil wieder eingebüsst. Die Marktteilnehmer hätten bereits im Hinterkopf, dass die US-Notenbank (Fed) nach zuletzt überraschend guten amerikanischen Konjunkturdaten im Dezember ihre Anleihekäufe zur Stützung der Wirtschaft drosseln könnte («Tapering»), schrieb Händlerin Anita Paluch von der Varengold Bank. Am Donnerstag wird die designierte Fed-Chefin Janet Yellen dem Bankenausschuss des US-Senats Rede und Antwort stehen.

Der EuroStoxx 50 verlor 0,59 Prozent auf 3.034,68 Punkte. In Paris fiel der CAC 40 um 0,61 Prozent auf 4.263,78 Punkte. Der Londoner FTSE 100 aber gab angesichts einiger erfreulicher Unternehmenszahlen nur um 0,02 Prozent auf 6.726,79 Punkte nach.

Im Branchenvergleich verzeichneten alle im Stoxx Europe 600 vertretenen Sektoren Verluste. Am deutlichsten traf es den Index der konjunktursensiblen Rohstoffwerte , für den es um 1,59 Prozent bergab ging.

Auf der Tagesagenda indes standen noch einige Unternehmenszahlen. So verteuerten sich die Aktien von CRH an der EuroStoxx-Spitze um 2,69 Prozent auf 19,075 Euro. Die Iren hatten im Rahmen eines Zwischenberichts die operativen Gewinnziele für die zweite Halbjahr bestätigt und angekündigt, sie könnten weitere Vermögenswerte verkaufen.

Die Unicredit-Aktien hatten nach Quartalsresultaten um ihren Schlusskurs geschwankt und gaben am Ende um 0,09 Prozent nach. Die italienische Grossbank hatte wegen geringerer Einnahmen aus dem Wertpapierhandel und der Kreditvergabe einen Gewinnrückgang verzeichnet. Dieser fiel aber geringer als von Analysten befürchtet aus, so dass sich das Minus in Grenzen hielt. Analyst William Howlett von S&P Capital IQ meinte, die Kostensenkungen hätten es nicht vermocht, den Ertragsdruck zu kompensieren.

Bei Vodafone sorgte die Zahlenvorlage nach anfänglichen Verlusten für ein Kursplus von 1,72 Prozent. Der britische Mobilfunkkonzern leidet weiter unter dem schwachen Geschäft in Südeuropa und dem Heimatmarkt sowie der Konkurrenz in Deutschland: Der Umsatz und der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen waren im ersten Halbjahr zurückgegangen. Konzern-Chef Vittorio Colao sprach von einem weiterhin sehr schwierigen Umfeld in Europa. Mut mache aber das Wachstum in den Schwellenländern. Den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr bestätigte er.

Bei GlaxoSmithKline mussten die Aktionäre hingegen Kursverluste von 0,79 Prozent verkraften. Der Pharmakonzern hatte enttäuschende klinische Studiendaten für seinen Wirkstoff Darapladib gegen Arteriosklerose berichtet.

In Oslo sackten die Titel von Norsk Hydro um mehr als sieben Prozent ab. Nach zweieinhalb Jahren hatte sich der brasilianische Bergbaukonzern Vale von seiner 22-prozentigen Beteiligung an dem norwegischen Aluminiumhersteller getrennt. (awp/mc/pg)

Euronext

 

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