EU-Schluss: Moderates Minus

EU-Schluss: Moderates Minus

London – Angesichts der Verhandlungen über eine Lösung der Griechenland-Krise haben Europas Börsen am Montag leicht nachgegeben. Die Finanzminister des Euroraums trafen sich ein weiteres Mal, um über den Fortgang des griechischen Schuldendramas zu beraten. Zum Auftakt des Treffens in Brüssel gab es zunächst keine Anzeichen für eine bevorstehende Einigung mit Athen. Allgemein indes sei die «Grundstimmung weiterhin von Zuversicht geprägt – ohne euphorisch zu sein», schrieb Investmentanalyst Werner Bader von der Landesbank Baden-Württemberg.

Der EuroStoxx 50 verlor zum Handelsschluss 0,41 Prozent auf 3433,30 Punkte, nachdem der Leitindex der Eurozone am Freitag noch auf den höchsten Stand seit Juni 2008 geklettert war. In Paris gab der CAC-40-Index um 0,16 Prozent auf 4751,95 Punkte nach. Für den Londoner FTSE-100-Index ging es um 0,24 Prozent auf 6857,05 Punkte abwärts.

Stärker unter Druck geriet die Börse in Griechenland: Der griechische Leitindex Athex Composite büsste 3,83 Prozent ein, hatte allerdings am Donnerstag und Freitag auch kräftig zugelegt. Der russische RTS-Interfax-Index fiel indes um knapp 2 Prozent.

Griechenland läuft die Zeit davon, weil es ohne zusätzliche Finanzhilfen nach einhelliger Expertenmeinung nicht mehr lange zahlungsfähig wäre. Scheitern die Gespräche, sehen Fachleute den Austritt Athens aus dem Währungsraum näher rücken. «Die griechische Regierung hat sich offenbar gar nicht bewegt», kommentierte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) die Verhandlungen in Brüssel. Er sei nicht der einzige, dem nicht klar sei, was die neue Links-Rechts-Regierung in Athen eigentlich wolle.

Die vereinbarte, aber nur teilweise eingehaltene Waffenruhe in der Ukraine bewegte angesichts dessen kaum. Die Militärführung in Kiew und die prorussischen Separatisten warfen sich gegenseitig Verstösse gegen die Waffenruhe vor.

In der europäischen Branchenübersicht war der Bausektor Favorit mit plus 0,82 Prozent. Schlusslicht war die Versorgerbranche mit einem Minus von 0,94 Prozent.

Bei den Einzelwerten zogen die Aktien von Airbus in Paris um 1,41 Prozent auf 50,45 Euro an. Die schweizerische Bank Credit Suisse hatte ihr Anlageurteil um zwei Stufen auf «Outperform» angehoben. Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern profitiere weiterhin von dem zum Euro gestärkten US-Dollar, schrieben die Analysten.

An der Spitze des französischen CAC 40 stiegen die Anteilsscheine von Bouygues um 3,77 Prozent. Erneut kursierten Gerüchte am Markt, dass das Internetunternehmen Altice am Kauf der Telekomsparte interessiert sei. Altice-Anteilsscheine gewannen in Amsterdam 2,73 Prozent.

Am Ende des europäischen Auswahlindexes Stoxx Europe 50 büssten die Papiere von AstraZeneca 1,81 Prozent ein. Der britische Pharmakonzern zieht nach einem verlorenen Patentstreit in den USA um sein Atemwegsmedikament Pulmicort juristische Gegenwehr in Betracht.

Die Aktien von Hennes & Mauritz (H&M) gaben in Stockholm um 0,20 Prozent nach. Das Modeunternehmen hatte wie erwartet einen 14-prozentigen Umsatzanstieg im Januar gemeldet. (awüp/mc/upd/ps)

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