EU-Schluss: Kein klarer Trend – Warten auf Fed-Sitzung

EU-Schluss: Kein klarer Trend – Warten auf Fed-Sitzung

London – Die wichtigsten europäischen Börsen haben am Dienstag vor der richtungweisenden US-Notenbankentscheidung keinen klaren Trend gefunden. Der EuroStoxx 50 schloss mit einem Minus von 0,07 Prozent auf 2.700,93 Punkte. Zum Wochenstart hatte der Leitindex der Eurozone noch deutlich zugelegt. Der Cac 40 in Paris verlor am Dienstag 0,08 Prozent auf 3.860,55 Punkte, während der Londoner FTSE 100 um 0,69 Prozent auf 6.374,21 Punkte zulegte.

Anleger hoffen auf Klarheit über den weiteren geldpolitischen Kurs der Vereinigten Staaten, vor allem mit Blick auf eine mögliche Drosselung der milliardenschweren Anleihekäufe, die das Wirtschaftswachstum anschieben sollen. Die Entscheidungen werden am Mittwochabend bekanntgeben und danach von Notenbankchef Ben Bernanke vor der Presse erläutert.

Die Bekanntgabe aktueller US-Inflations- und Immobiliendaten übte nur geringen Einfluss auf die Märkte aus. So war die Jahresinflationsrate im Mai erwartungsgemäss auf 1,4 Prozent von 1,1 Prozent im Juni angewachsen. Die Zahl der Baubeginne im Mai war hingegen weniger stark gestiegen als erwartet. Die Zahl der Baugenehmigungen war zurückgegangen und lag im Rahmen der Prognose. «Inflationssorgen werden durch die Zahlen nicht geweckt und daher steht die US-Notenbank aktuell von dieser Seite nicht unter Handlungsdruck, bereits morgen eine Rückführung des QE3-Volumens zu verkünden», kommentierte Helaba-Volkswirt Ralf Umlauf die Daten.

Aus Branchensicht waren die europäischen Banken- und Versicherertitel sowie Chemiewerte die Favoriten der Anleger. Im Stoxx Europe 600 rückten die entsprechenden Sektorindizes um 0,54, 0,42 beziehungsweise 0,47 Prozent vor. Zahlen des Hotel- und Restaurantbetreibers Whitbread bescherten dem Reise- und Freizeitsektor ein Plus von 0,20 Prozent. Whitbread-Titel selbst setzten sich mit plus 3,62 Prozent an die Spitze des FTSE 100. Dagegen büssten die konjunktursensiblen Autotitel 0,46 Prozent ein. Nach einem Hoffnungsschimmer im April erlitt die Branche in Europa im Mai schon wieder einen Rückschlag, wie der Branchenverband ACEA mitteilte.

Unter den Einzelwerten machte EADS von sich reden: Die Anteilsscheine verteuerten sich um 0,35 Prozent. Die Flugzeugtochter Airbus hatte auf der weltgrössten Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris einen milliardenschweren Auftrag der britischen Billigflug-Gesellschaft Easyjet erhalten – deren Titel gewannen 2,16 Prozent.

Der sich anbahnende Bieterkampf um Kabel Deutschland beeindruckte die Vodafone-Titel nicht: Sie gewannen 0,90 Prozent. Der US-Medienkonzern Liberty Global hat sich in den Kampf um Kabel Deutschland eingeschaltet und einem Pressebericht zufolge ein vorläufiges Kaufgebot von 85 Euro je Aktie abgegeben. Damit würden die Amerikaner die Offerte von Vodafone übertrumpfen, die dem Vernehmen nach bei 81 bis 82 Euro je Anteilsschein liegt. (awp/mc/upd/ps)

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