Europa-Schluss: Mit Erholung ins Wochenende

Europa-Schluss:  Mit Erholung ins Wochenende

Paris – Mit deutlichen Gewinnen haben Europas wichtigste Aktienmärkte am Freitag eine deutlich weniger verlustträchtige Woche beendet, die aber nach wie vor im Zeichen der Corona-Krise stand. Die Stabilisierungsansätze am Vortag weiteten sich damit zu einer etwas grösseren Erholung nach den schweren Verlusten der Vorwochen aus. Notfallmassnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) hatten die Märkte am Donnerstag etwas beruhigt. Gewinne in den USA und Asien stützten die eingeleitete Gegenbewegung.

Der EuroStoxx50 schloss am Tag des grossen Verfalls diverser Terminkontrakte 3,85 Prozent höher bei 2548,50 Punkten. Die Wochenbilanz des Eurozonen-Leitindex ist mit minus 1,5 Prozent zwar negativ, aber weitaus weniger als in der Woche zuvor, als der EuroStoxx rund 20 Prozent eingebüsst hatte. Der französische Cac 40 stieg am Freitag um 5,01 Prozent auf 4048,80 Zähler. Der Londoner FTSE 100 legte um 0,76 Prozent auf 5190,78 Zähler zu.

Marktstratege Neil Wilson von Safecap investments sprach in einem Kommentar von ersten positiven Signalen. «Das gesamte Ausmass der ökonomischen Folgen ist noch unbekannt, aber die Märkte blicken weg von den aktuellen Gegebenheiten und preisen 2021 bis 2022 bereits ein», so Wilson. Die Unsicherheit bleibe gleichwohl hoch, was auch in den starken Schwankungen zum Ausdruck komme.

Die Entspannung am Freitag zeigte sich auch darin, dass der Branchenindex Stoxx 600 Travel & Leisure um fast 10 Prozent nach oben schnellte. Denn der Reise- und Freizeitsektor hatte unter den Auswirkungen der Corona-Krise bisher am meisten zu leiden. Aber auch andere der zuletzt gebeutelten Branchen wie etwa der Bausektor und die Ölwerte waren gesucht. Letztere profitierten naturgemäss von der Erholung des Ölpreises.

Versicherer berappelten sich ebenfalls. Wie stets in Phasen stark steigenden konjunkturellen Stresses sei der Versicherungssektor deutlich stärker gefallen als die Gesamtmärkte, merkte Gordon Aitken von der Bank RBC in einer Studie an. Die Sorgen um die Wertverluste von deren Anlagen seien aber übertrieben.

Ansonsten waren die Gewinner breit gestreut. Dazu gehörten AB Inbev mit über 14 Prozent Plus. Noch besser schnitten die zuvor arg gebeutelten Aktien der Luftfahrtkonzerne Airbus und Safran ab, die um jeweils rund 19 Prozent zulegten. (awp/mc/pg)

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