EU-Schluss: «Tapering»-Sorgen drücken EuroStoxx auf Zweimonatstief

EU-Schluss: «Tapering»-Sorgen drücken EuroStoxx auf Zweimonatstief

London – Die drohende baldige Straffung der US-Geldpolitik hat Europas wichtigste Börsen am Donnerstag weiter ins Minus gedrückt. Damit folgten sie den negativen Vorgaben aus den USA und Asien. Mittlerweile dominiere die Einschätzung an den Märkten, dass die US-Notenbank Fed bereits kommende Woche eine Drosselung ihrer konjunkturstützenden Anleihekäufe («Tapering») beschliessen könnte. Den europäischen Börsen half auch nicht, dass die Europäische Zentralbank (EZB) angesichts weiterhin schwacher Verbraucherpreise in Europa keinen Druck hat, ihre Geldpolitik zu straffen.

Der EuroStoxx 50 schloss mit einem Verlust von 0,65 Prozent auf 2928,12 Punkte und markierte damit den niedrigsten Stand seit rund zwei Monaten. Für den Cac 40 in Paris ging es um 0,43 Prozent auf 4069,12 Punkte bergab. Der Londoner FTSE 100 fiel um 0,96 Prozent auf 6445,25 Punkte.

Aus Branchensicht endeten alle Sektoren im Minus. Die geringsten Abgaben verzeichneten noch die Versorger, deren Sektorindex im Stoxx Europe 600 0,19 Prozent verlor. Am tiefsten fielen die Rohstoffwerte mit einem Abschlag von 1,51 Prozent.

Kursbewegende Nachrichten zu Einzelwerten waren Mangelware. Bei PSA Peugeot Citroen sorgten negative Nachrichten für einen Kursrutsch von 7,6 Prozent. Wegen schwacher Geschäfte in Russland und Lateinamerika sowie des starken Euro müssen die Franzosen 1,1 Milliarden Euro auf die Autosparte abschreiben. Zudem bestätigten sie Gerüchte über eine mögliche Kapitalerhöhung. Nach dem europäischen Börsenschluss gab zudem General Motors bekannt, sich von seiner siebenprozentigen Beteiligung an PSA zu trennen. In Reaktion darauf sackten die Titel im nachbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz um weitere 3,4 Prozent ab.

Dagegen verteuerten sich die Fortum-Titel um 2,43 Prozent. Das finnische Energieunternehmen hat sein Stromnetz für 2,55 Milliarden Euro versilbert. Im EuroStoxx-50-Index setzten EADS-Aktien ihren Steigflug vom Mittwoch fort und stiegen als Spitzenreiter im Leitindex der Eurozone um 1,25 Prozent. Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern hatte sich am Vortag positiv zur weiteren Dividendenentwicklung und den künftigen Geschäftszielen geäussert. (awp/mc/upd/ps)

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