EU-Schluss: Stabilisierung – Unsicherheit bleibt hoch

EU-Schluss: Stabilisierung – Unsicherheit bleibt hoch

Paris – Nach der heftigen Talfahrt zu Wochenbeginn haben sich die europäischen Börsen am Mittwoch ein wenig erholt. Die weiteren Verluste zum Handelsauftakt wandelten sich nach und nach in moderate Gewinne. Doch nach wie vor bleibt die Unsicherheit über die Folgen der internationalen Ausbreitung des Coronavirus hoch.

Der EuroStoxx50 schloss letztlich 0,14 Prozent höher auf 3577,68 Zähler. Am Vormittag noch war der Leitindex der Euroregion, der kürzlich auf einem Zwölfjahreshoch angekommen war, kurzzeitig unter 3500 Punkte auf den tiefsten Stand seit dem 10. Oktober gesackt.

Der Cac 40 in Paris stabilisierte sich am Mittwoch mit minus 0,09 Prozent auf 5684,55 Punkte. In London legte der FTSE 100 um moderate 0,35 Prozent auf 7042,47 Punkte zu, während sich der FTSE MIB in Mailand mit plus 1,44 Prozent am deutlichsten erholte. Allerdings hat der italienische Leitindex in den vergangenen Tagen auch besonders deutlich nachgegeben, denn dort grassiert das Virus in Europa am kräftigsten. So ist etwa auch Mailand mit seinen rund 1,3 Millionen Einwohnern lahmgelegt.

Aktuell stelle sich die Frage, ob die Kursverluste an den Aktienmärkten in den vergangenen Tagen bereits zu hoch waren oder ob die Bewertungen noch tiefer angesetzt werden müssten, um angemessen zu sein, sagte Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Dies werde gerade von Anlegern abgewogen und führe zu Achterbahnfahrten. «Über die weitere Entwicklung in den kommenden Tagen dürfte allein die Ausbreitung des Virus entscheiden.»

Branchenweit erholte sich der Versorger- und Autosektor mit plus 1,3 Prozent am deutlichsten. Positive Nachrichten im Ölsektor gab es aus Italien vom Öltechnik-Unternehmen Saipem , dessen Aktien nach starken Jahreszahlen um knap 5 Prozent anzogen. Eni, mit etwas mehr als 30 Prozent an Saipem beteiligt, legten um 0,7 Prozent zu. Iberdrola stiegen nach soliden Jahreszahlen und einem optimistischen Ausblick auf 2020 mit etwas mehr als 5 Prozent auf 11,20 Euro wieder dicht an ihr jüngst erreichtes 13-Jahreshoch von 11,34 Euro. Analysten rechnen nun mit leicht steigenden Markterwartungen.

Sehr schwach blieb zugleich die Luftfahrt- und Freizeitbranche, die um weitere 2,0 Prozent nachgab. Tui erlitten den dritten Tag in Folge sehr kräftige Verluste. Nach knapp 10 Prozent am Montag und knapp 5 Prozent am Dienstag ging es nun um weitere 2,2 Prozent abwärts.

Die Aktien von Danone legten um 0,5 Prozent zu. Die aufgrund der Virusausbreitung gesenkten Jahresziele hätten nicht überrascht, urteilten Analysten. Lob gab es derweil für das Jahr 2019. Die Erwartungen seien übertroffen worden, schrieb etwa Jefferies-Experte Martin Deboo.

In Zürich zogen Alcon die Blicke auf sich. Die Aktien des Augenheilkunde-Spezialisten gewannen nach vorgelegten Quartalszahlen und angehobenen Jahreszielen knapp 7 Prozent. (awp/mc/pg)

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